Arbeitsmarkt

Globaler Zollstreit belastet Schweizer Arbeitsmarkt

Keystone-SDA
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Zürich,

Die Schweizer Arbeitgeber planen weniger Neueinstellungen aufgrund von Konjunktursorgen.

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Laut der neuesten Beschäftigungsprognose greifen Unternehmen in der Schweiz damit zunehmend auf Zeitarbeitskräfte und Berater zurück, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. (Archivbild) - sda

Die Aussichten für den Schweizer Arbeitsmarkt haben sich gemäss einer Umfrage deutlich abgekühlt. Die Arbeitgeber sparen aufgrund von Konjunktursorgen an Personal und setzen vermehrt auf temporäre Mitarbeiter.

Von Manpower befragte Schweizer Arbeitgeber rechnen für das vierte Quartal 2025 mit einem deutlichen Rückgang der Einstellungsbereitschaft, wie aus einer Mitteilung des Personalvermittlers vom Mittwoch hervorgeht.

Der Netto-Beschäftigungsausblick liegt demnach bei 26 Prozent und damit um 7 Prozentpunkte unter dem Wert vom Vorjahreszeitraum.

Die Umfrage wurde vom 1. bis 31. Juli 2025 durchgeführt – und damit vor der Einführung von US-Einfuhrtarifen in der Höhe von 39 Prozent auf Schweizer Waren. Allerdings litten die Erwartungen auch damals bereits unter den Zoll-Streitigkeiten.

Globale Handelsvolatilität beeinflusst Personalplanung

Der starke Rückgang «unterstreicht die Auswirkungen der globalen Handelsvolatilität, steigender Kosten und demografischer Herausforderungen auf die Personalplanung», heisst es von Manpower.

Laut der neuesten Beschäftigungsprognose greifen Unternehmen in der Schweiz damit zunehmend auf Zeitarbeitskräfte und Berater zurück, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Das gilt insbesondere für spezialisierte Funktionen und im operativen Support.

Gleichzeitig planen mit 52 Prozent mehr als die Hälfte der hiesigen Arbeitgeber, in den nächsten zwölf Monaten die Automatisierung von Aufgaben und Prozessen zu verstärken. So erhoffen sie sich mehr Effizienz und Widerstandsfähigkeit.

«Schweizer Arbeitgeber werden zunehmend vorsichtig, da makroökonomische Belastungen und strukturelle Veränderungen in der Belegschaft ihre Einstellungsstrategien beeinträchtigen», lässt sich Eric Jeannerod, Country Manager von Manpower Schweiz in der Mitteilung zitieren.

Energiewende stärkt Beschäftigungsaussichten

Es bestehe zwar weiterhin Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften, insbesondere in den Bereichen Technologie und Spezialfunktionen, doch der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr in fast allen Branchen und Regionen deute auf eine allgemeine Konjunkturabschwächung hin.

Fast alle wichtigen Branchen verzeichnen einen deutlichen Rückgang der Einstellungsabsichten im Vergleich zum Vorjahr – mit einer Ausnahme: Energie und Versorgung (+56 Prozentpunkte). Das begründet Manpower mit politischer Unterstützung, den Unternehmensstrategien und der fortschreitenden Energiewende.

Auch nach Regionen betrachtet schwächt sich die Einstellungsstimmung fast überall in der Schweiz ab.

Der stärkste Rückgang sei in der Romandie zu verzeichnen, wo die Uhrenindustrie und hochwertige Dienstleistungen nach wie vor eine zentrale Rolle für die Wirtschaft spielten. Im Gegensatz dazu zeige das Tessin erste Anzeichen einer Erholung.

Kommentare

User #1530 (nicht angemeldet)

Faust im Sack machen, jammern und abwarten ist schweizer Mentalität. Vom Br hört man immer nur den Spruch." Do müend mir luege " Luege und abwarten heisst nichts tun.

User #1286 (nicht angemeldet)

Fertig Rosinenpickerei. Nur der Normaloschweizer muss am Schluss für Bund, Kanton, Regierung und Arbeitgeber gerade stehen.

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