Der Konzern Glencore verzeichnet im ersten Halbjahr einen hohen Verlust. Wegen der Corona-Krise verliert Glencore 2,6 Milliarden US-Dollar.
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Der Hauptsitz der Firma Glencore in Baar, ZG. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Pandemie setzt dem Schweizer Rohstoffhändler und Bergbaukonzern Glencore zu.
  • Förderanlagen blieben lange geschlossen, und die Rohstoff-Nachfrage ging stark zurück.
  • Der Konzern muss einen Verlust von 2,6 Milliarden US-Dollar hinnehmen.

Dem Rohstoffhändler und Bergbaukonzern Glencore hat die Corona-Krise zugesetzt. In der ersten Jahreshälfte blieben Förderanlagen über Wochen geschlossen und die Nachfrage nach Rohstoffen ging zurück. Besonders schwer belasteten die sinkenden Rohstoffpreise das Ergebnis.

Unter dem Strich resultierte nach dem ersten Halbjahr ein den Aktionären zurechenbarer Verlust von 2,60 Milliarden US-Dollar. Dies teilte Glencore am Donnerstag mit. Bereits im letzten Jahr war der Reingewinn wegen sinkender Rohstoffpreise auf ein tiefes Niveau von 226 Millionen zurückgefallen.

Tiefere Fördermengen

Im laufenden Jahr musste Glencore bislang Wertberichtigungen in Höhe von 3,2 Milliarden vornehmen. Diese Abschreibungen habe man mit Blick auf die wegen der Corona-Pandemie unsichere Konjunkturlage und den entsprechend tiefen Rohstoffpreisen getätigt.

Der adjustierte Betriebsgewinn EBITDA fiel in der Zeit von Januar bis Juni im schwierigen Marktumfeld auf 4,83 Milliarden Dollar. Im vergangenen Jahr waren es noch 5,58 Milliarden. Und der Umsatz brach um einen Drittel auf noch 71 Milliarden ein.

Die sinkenden Zahlen haben mit den Folgen der Corona-Pandemie zu tun. Vergangene Woche hat die Gruppe im halbjährlichen Produktionsbericht über tiefere Fördermengen von Kohle, Kupfer, Blei und Kobalt berichtet. Wegen Corona hatten einige Anlagen den Betrieb vorübergehend eingestellt.

Glencore verzichtet auf Dividendenausschüttung

Bereits Ende März hatte Glencore wegen der Corona-Krise Massnahmen zur Stärkung der Kapitalstruktur bekanntgegeben. Die geplante Dividendenausschüttung wurde zunächst aufgeschoben, Kreditfazilitäten gestärkt und die Nettoverschuldung gedrückt.

Nun verzichtet Glencore auf eine Ausschüttung an die Aktionäre, wie CEO Ivan Glasenberg in der Mitteilung erklärte. Kurzfristig seien die Marktaussichten nach wie vor zu unsicher. Vor diesem Hintergrund wäre es unangemessen, im laufenden Jahr eine Ausschüttung vorzunehmen, so Glasenberg.

Im Gesamtjahr peilt Glencore mit dem bereinigten Betriebsgewinn (EBIT) aus dem Marketing-Geschäft das obere Ende der Bandbreite an. Das wären 2,2 Milliarden bis 3,2 Milliarden Dollar.

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Der Hauptsitz der Rohstoffhandelsfirma Glencore in Baar. - keystone

Zur Jahresmitte lag dieser EBIT bei 2,0 Milliarden, während der bereinigte Gruppen-EBIT um einen Drittel auf 1,47 Milliarden zurückfiel.

Mit Blick auf die Förderung hatte Glencore die Prognosen für 2020 bei Kohle und Nickel im Produktionsbericht gesenkt. Der Konzern rechnet mit einer Kohle-Produktion zwischen 111 Millionen und 117 Millionen Tonnen nach zuletzt 129 bis 135 Millionen. Für Kupfer wird weiterhin eine Produktion um die 1,26 Millionen Tonnen erwartet.

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