Glencore fördert im ersten Halbjahr weniger Kupfer und mehr Kohle
Glencore hat im ersten Halbjahr eine durchzogene Produktionsleistung ausgewiesen. So sackte die Förderung von Kupfer deutlich ab.

Dagegen produzierte Glencore mehr Kohle als im Vorjahreszeitraum. Das Langfristziel für den bereinigten Marketing-EBIT erhöht das Unternehmen nach dem Abschluss der Viterra-Bunge-Fusion.
Von Januar bis Ende Juni förderte Glencore 343'900 Tonnen Kupfer, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Produktionsbericht hervorgeht. Das sind 26 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang sei in erster Linie auf den geringeren Kupfergehalt und Ausbeutungsmengen in mehreren Minen zurückzuführen, schrieb Glencore.
Auf der anderen Seite kletterte bei der Kraftwerkskohle die Produktion um 2 Prozent auf 48,3 Millionen Tonnen. Und bei der für die Stahlproduktion wichtigen Kokskohle waren es mit 15,7 Millionen Tonnen fast fünfmal mehr als im Vorjahressemester. Der Sprung bei der Kokskohle ist aber nur der der kanadischen Teck-Gruppe zu verdanken, an deren Kohlegeschäft Glencore (Elk Valley Resources, EVR) vor einem Jahr die Mehrheit übernommen hatte. Ohne diese wäre die Kokskohleförderung gesunken, hiess es.
Die Ölproduktion fiel um 19 Prozent auf 1,74 Millionen Fass Öläquivalent. Besonders markant ist der Rückgang der Ölproduktion in Kamerun (-54 Prozent), wie aus den Glencore-Zahlen hervorgeht. Auch in Äquatorial-Guinea schrumpfte die Produktion um 16 Prozent, weil sie vorübergehend gedrosselt worden sei. Zudem seien die Ölquellen nicht mehr so ergiebig, heisst es dazu.
Bei den Metallen war der Abbau unterschiedlich: So legte die Förderung von dem für Batterien wichtigen Kobalt um knapp ein Fünftel zu. Dies sei hauptsächlich auf höhere Kobaltgehalte und -mengen in der Mine Mutanda im Kongo zurückzuführen. Auch die Zinkproduktion stieg dank höheren Zinkgehalten in zwei Minen um 12 Prozent, während die Bleiproduktion um 3 Prozent zulegte.
Glencore passt Produktionsziele für 2025 leicht an
Dagegen fiel die Nickel-Produktion um 17 Prozent. Grund dafür seien vor allem Wartungsarbeiten in zwei Minen, schrieb der Zuger Konzern. Beim Gold sank die Förderung um 18 Prozent, während die Silber-Produktion beinahe stabil blieb. Beim Ferrochrom gab es ein Minus von 28 Prozent. Angesichts ungünstiger Marktbedingungen habe man den Betrieb in zwei Schmelzanlagen ausgesetzt, hiess es.
Die Produktionsziele für 2025 hat Glencore leicht angepasst. Beim Kupfer wurde die obere Marke der Zielspanne gesenkt, ebenso beim Zink und Nickel. Dafür wurde beim Zink und der thermischen Kohle die untere Marke der Zielspanne leicht erhöht.
Auch nach oben gesetzt hat Glencore die Langfristziele für den bereinigten Marketing-Betriebsgewinn (EBIT). Hier peilt der Konzern neu 2,3 bis 3,5 Milliarden Dollar an. Seit 2017 hatte bislang eine Spanne von 2,2 bis 3,2 Milliarden Dollar gegolten. Grund für die Zielerhöhung sei unter anderem der Abschluss der Fusion von Viterra und Bunge Anfang Juli.
Der Zusammenschluss des Agrarhandels-Unternehmens Viterra, an dem Glencore rund die Hälfte besitzt, mit dem US-Konkurrenten Bunge war bereits vor zwei Jahren angekündigt worden. Auch die Abwertung des Dollars spiele eine Rolle für die EBIT-Zielerhöhung.
Im ersten Halbjahr erwartet Glencore nun einen Marketing-EBIT von 1,35 Milliarden Dollar. Das wäre ein Rückgang nach den 1,5 Milliarden im Vorjahressemester. Zwar seien die Ergebnisse aus dem Metallgeschäft stark, aber die Lage auf dem Energiemarkt schwierig, schrieb Glencore.