Wenig Lohn, schlechte Unterkünfte, kein Gesundheitsschutz: Die Gewerkschaft IG BAU und weitere Organisationen haben auch bei der diesjährigen Saisonarbeit in der Landwirtschaft auf eine Reihe eklatanter Rechtsverstösse verwiesen.
Weinernte
Weinernte - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wenig Lohn, schlechte Unterkünfte, kein Gesundheitsschutz.

In ihrem am Freitag vorgestellten Jahresbericht machte die herausgebende Initiative Faire Landwirtschaft auf vier Problemfelder aufmerksam: die fehlende Sozial- und Krankenversicherung wegen kurzfristiger Beschäftigung, zu geringe Löhne, mangelhafte Unterkünfte sowie Verstösse gegen Infektionsschutzregeln und den Gesundheitsschutz.

«Die nächste Koalition muss der Ausbeutung auf deutschen Feldern ein für alle Mal ein Ende setzen», forderte Anja Piel, Vorstandsmitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund. «Die sozial nicht abgesicherte kurzfristige Beschäftigung muss in allen Branchen auf wenige Tage im Jahr begrenzt werden.» Ausserdem müsse es in der Landwirtschaft mehr staatliche Kontrollen geben.

Auch in diesem Jahr, in der zweiten Erntesaison unter Corona-Bedingungen, bleibe die Zahl von Saisonarbeitern «unverändert hoch», lautet die Einschätzung der Initiative, einem Bündnis von Gewerkschaften und Organisationen. Im Jahr 2019 und damit in der Saison vor der Corona-Pandemie, waren es rund 274.700 Beschäftigte. Zum ersten Mal kamen in diesem Jahr zudem über ein Drittstaatenabkommen Menschen aus Georgien für die Arbeit in der Landwirtschaft.

Eingesetzt werden die Arbeitskräfte unter anderem beim Spargelanbau, für Wein und Hopfen, im Gartenbau und im Ackerbau. Oft sind es Erntehelfer.

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