Der Gasverbrauch in Frankreich ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Prozent zurückgegangen. Damit befindet er sich auf dem niedrigsten Stand seit 1996.
Gas Pipeline Frankreich
Der Gasverbrauch in Frankreich ist deutlich gesunken. (Symbolbild) - keystone

Frankreich hat seinen Gasverbrauch 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Prozent und damit auf das niedrigste Niveau seit 1996 gesenkt. Seit 2021 ist der Verbrauch sogar um 20 Prozent zurückgegangen, teilte der Gasnetzbetreiber GRTGaz am Mittwoch in Paris mit.

Energiesparappelle haben gefruchtet

Selbst wenn man den Einfluss der ungewöhnlich milden Witterung in den vergangenen zwei Jahren herausrechne, betrage der Rückgang über diesen Zeitraum 13,2 Prozent. Dazu beigetragen hätten Bemühungen um mehr Effizienz sowie die Energiesparappelle der Regierung.

Ausserdem sei die Stromgewinnung aus Gas wieder rückläufig gewesen, nachdem zwischenzeitlich die Leistung zahlreicher in Wartung befindlicher Kernkraftwerke kompensiert werden musste.

Angestiegen ist den Angaben zufolge der Import von Flüssiggas nach Frankreich. Wegen des Wegfalls von Pipeline-Importen aus Russland nahm sein Anteil am gesamten Gasimport von 35 Prozent im Jahr 2021 auf 59 Prozent im vergangenen Jahr zu.

22 Prozent des nach Europa importierten Flüssiggases wurde im vergangenen Jahr über französische Terminals umgeschlagen, wobei die Hauptabnehmer Deutschland, Belgien und Italien waren.

Immer mehr Biogas in Frankreich

Zugenommen hat unterdessen die Biogaserzeugung vor allem in der Landwirtschaft in Frankreich. Sie hat nach den Angaben von GRTGaz inzwischen die Kapazität von zwei Atomkraftwerken.

Auch Frankreichs Stromverbrauch war im vergangenen Jahr bereinigt um Wettereffekte im Jahresvergleich um 3,2 Prozent zurückgegangen. Er sank damit in etwa auf das Niveau von vor rund 20 Jahren. Als Gründe wurden ein gesunkener Verbrauch grosser Industriekunden genannt sowie die Sparsamkeit der Privathaushalte angesichts der hohen Inflation.

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