Corona-Massnahmen treffen die Gastronomie hart. Gastrosuisse warnte heute die Behörden und Politik eindringlich. 100'000 Jobs seien in Gefahr.
Gastrosuisse warnte heute die Behörden und Politik eindringlich vor den Coronavirus-Folgen. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gastronomie macht aktuell 50 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr.
  • Gemäss Gastrosuisse sind bis 100'000 Stellen bedroht.
  • Von verschiedenen Branchenvertretern wird eine Lockerung der Corona-Massnahmen gefordert.

Die Gastronomie ist in der Krise. Schuld ist sie nicht selbst, sondern die Corona-Massnahmen. Im Kampf gegen die Pandemie gibt es immer schärfere Regeln für Restaurants. Es geht um Sperrstunden und Platzbeschränkungen – doch auch Schliessungen drohen.

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Coronavirus: Für den Normalbetrieb bleiben die Restaurants noch mindestens bis am 22. März geschlossen. - Keystone

Die Gastro-Branche läutet die Alarmglocken. «Es ist nicht Fünf vor Zwölf, es ist bereits halb Zwei», sagte Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer heute vor den Medien. Das Umsatzminus liegt im Branchenschnitt aktuell bei 50 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Gastrosuisse: Droht ein Totalkollaps mit 100‘000 Arbeitslosen?

Wegen der Krise steckt die Hälfte aller Betreibe derzeit in finanziellen Schwierigkeiten. 33'000 Jobs sind in der Gastronomie bereits verschwunden. Platzer warnt, dass bis zu 100'000 Jobs gefährdet seien. «Die Branche ist nun dringend auf Unterstützung angewiesen», so der Chef von Gastrosuisse.

Interview mit Casimir Platzer, Präsident GastroSuisse. - Nau.ch

Konkret wird die Verlängerung des vereinfachten Kurzarbeits-Verfahren gefordert. Doch das alleine reiche laut Gastrosuisse nicht aus, um die Zukunft der Branche zu garantieren. «Die Kurzarbeit muss zudem ausgebaut werden, sonst werden die Mitarbeiter entlassen», warnt Platzer.

Die Rede ist dabei nicht von vereinzelten Entlassungen. Nein, Platzer spricht von dramatischen Folgen für die gesamte Branche. «Es droht ein Totalkollaps der Gastronomie. Wenn jetzt nichts getan wird, wird es zu einem weitreichenden Flächenbrand kommen», ist sich der Gastrosuisse-Chef sicher.

SVP-Friedli fordert «verhältnismässige» Massnahmen

Gemäss Urs Pfäffli, Präsident von Gastro Zürich-City, sind die Restaurant-Umsätze eingebrochen, seit der Bundesrat wieder eine Homeoffice-Empfehlung ausgesprochen hat. Er fordert darum einen Mieterlass: «Es wird riskiert, dass die Gastronomie komplett an die Wand gefahren wird.»

Interview mit SVP-Nationalrätin Esther Friedli. - Nau.ch

Auch SVP-Nationalrätin Esther Friedli, die selbst Gastwirtin ist, spricht Klartext: «Es braucht verhältnismässige Massnahmen, die uns wirtschaften lassen.» Friedli hat darum klare Forderungen an den Bundesrat: Keine Personenbeschränkungen an den Tischen, keine grösseren Mindestabstände und eine kürzere Sperrstunde.

Die Schutzkonzepte würden funktionieren, argumentieren die Vertreter der Gastrobranche. Ganz wichtig sei zudem eine einheitliche Regelung für die ganze Schweiz. «Die Verunsicherung in der Bevölkerung ist riesig und wir sind die Leidtragenden.» Dafür zu verantworten sei die verwirrende Kommunikation von Mitgliedern der Covid-Taskforce und des BAG.

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