Gamestop verfehlt Erwartungen – Umsatzrückgang im vierten Quartal
Gamestop steckt in der Krise: Der Umsatz sank im vierten Quartal um drei Prozent. Zuletzt sorgte der Videospielhändler mit Aktienturbulenzen für Aufsehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Gamestop verzeichnete im vierten Quartal einen Umsatzrückgang von drei Prozent.
- Die Markterwartungen wurden trotz gestiegenem Gewinn dank geringerer Ausgaben enttäuscht.
Der durch spektakuläre Aktienturbulenzen bekannte Videospielhändler Gamestop leidet weiter unter Geschäftseinbussen. In den drei Monaten bis Ende Januar sank der Umsatz im Jahresvergleich um drei Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar. Dies teilte die Firma am Dienstag nach US-Börsenschluss mit.
Spekulationsschlacht an der Börse
Der Gewinn stieg aber nicht zuletzt dank geringerer Ausgaben von 21,0 Millionen auf 80,5 Millionen Dollar. Zudem legten die Online-Verkäufe um 175 Prozent zu. Die Markterwartungen wurden dennoch enttäuscht.
Gamestop hatte im Januar durch eine Spekulationsschlacht an der Börse für Schlagzeilen gesorgt. Das Unternehmen steckt eigentlich schon länger in der Krise. Doch angetrieben von im Internet organisierten Kleinanlegern hatten die Aktien eine atemberaubende Rally hingelegt. Das wiederum brockte Hedgefonds, die auf einen Kursverfall wetteten, enorme Verluste ein.
Erlöse sanken 2020 um rund 21 Prozent
Im Januar hatte die Aktie ein Rekordhoch von über 483 Dollar erreicht, doch der Höhenflug war rasch wieder vorbei. Zuletzt kosteten die Papiere nur noch knapp 182 Dollar.
Der Finanzbericht dient als eine Art Realitätscheck des – nüchtern betrachtet relativ tristen – Tagesgeschäfts. Dies angesichts der extremen Kurskapriolen und hohen Aufmerksamkeit durch die Börsenturbulenzen.

Im gesamten vergangenen Geschäftsjahr gingen die Erlöse von Gamestop um rund 21 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar zurück. Unterm Strich fiel ein Verlust von 215,3 Millionen Dollar an. Das Filialgeschäft mit Videospielen gilt ohnehin nicht als grosser Wachstumsbringer und leidet in der Pandemie zusätzlich.
Gamestop verfügt über eingefleischte Fangemeinde
Doch obwohl Analysten dem Unternehmen schon lange nicht mehr viel zutrauen, hat sich in Internetforen eine eingefleischte Fangemeinde formiert. Einer ihrer Hoffnungsträger ist der Investor Ryan Cohen, der im Januar einen Posten im Verwaltungsrat übernommen hatte. Schon den Tierbedarfshändler Chewy krempelte er mit einer erfolgreichen E-Commerce-Strategie um.
Gamestop-Fans wie der als «Roaring Kitty» bekannte Youtube-Star Keith Gill sehen viel ungenutztes Potenzial. Sie glauben, dass das Unternehmen wieder auf Kurs kommen wird.