Die Klimabewegung Fridays for Future hat in mehreren Städten gegen die mecklenburg-vorpommersche Stiftung zur Unterstützung der Pipeline Nord Stream 2 protestiert.
Klimaaktivisten vor der SPD-Parteizentrale in Berlin
Klimaaktivisten vor der SPD-Parteizentrale in Berlin - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bewegung kritisiert Erdgas als klimaschädlichen Energieträger.

In Berlin demonstrierten am Dienstag nach Angaben einer Sprecherin rund 20 Aktivisten vor der SPD-Parteizentrale. Die Kundgebung, die gemeinsam mit «Ende Gelände» organisiert wurde, habe den Corona-Beschränkungen entsprochen. Auch in Lubmin, Rostock und Schwerin fanden laut der Sprecherin Aktionen gegen die neue Stiftung statt.

Der Landtag in Schwerin hatte die Stiftung «Klima- und Umweltschutz MV» vergangenen Donnerstag beschlossen. Sie soll unter anderem helfen, den Bau der Ostseepipeline Nord Stream 2 trotz US-Sanktionen zu vollenden. Nach Angaben von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) soll die Stiftung unter anderem Materialien und Maschinen für die am Pipeline-Bau beteiligten Firmen besorgen, da Stiftungen von den US-Sanktionen nicht betroffen sind.

Aus Sicht der Klimaaktivisten stehen der Klimaschutz und die Arbeiten an der Pipeline miteinander in Konkurrenz. «Dass die Landesregierung mit einer sogenannten Klimaschutzstiftung den Ausbau der Pipeline Nordstream 2 vorantreiben möchte, ist eine Frechheit», erklärte Hannah Pirot von Fridays for Future Berlin. Erdgas sei keine Brückentechnologie, sondern genau wie Kohle ein fossiler Energieträger. «Wir müssen jetzt in erneuerbare Energien investieren», forderte Pirot.

«Eine Landesregierung, die den Bau einer Pipeline für fossiles Erdgas und Klimaschutz in einem Satz nennt, nimmt das Pariser Klimaabkommen nicht ernst», kritisierte auch Lea Dehning, Sprecherin von «Ende Gelände» Berlin. «Für Klimagerechtigkeit und die 1,5-Grad-Grenze muss Erdgas ab jetzt im Boden bleiben.»

Nord Stream 2 soll Gas von Russland nach Deutschland transportieren. Die US-Regierung lehnt den Bau entschieden ab. Washington beschloss vor einem Jahr Sanktionen gegen die Betreiber von Schiffen zum Verlegen der Röhren. Die Arbeiten stockten deshalb bereits.

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