Die finnische Unternehmensgruppe Fennovoima hat einen Vertrag mit dem russischen Energieriesen Rosatom über den Bau eines Atomreaktors aufgekündigt.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Fennovoima verweist auf Risiken durch Ukraine-Krieg.

«Der Krieg in der Ukraine hat die Risiken für das Projekt erhöht», erklärte Fennovoima am Montag. Die Rosatom-Tochter Raos Project sei nicht in der Lage gewesen, «diese Risiken zu mindern». Darüber hinaus habe es «erhebliche Verzögerungen» im Zusammenhang mit dem Projekt an der finnischen Ostseeküste gegeben.

Das Projekt zum Bau des Atomreaktors Hanhikivi 1 im nordfinnischen Pyhajöki war 2010 angestossen worden. Bei dem auf mehr als 7,5 Milliarden Euro bezifferten Projekt handelte es sich um eines der grössten Vorhaben in der EU unter Beteiligung eines russischen Unternehmens.

Bereits zwei Tage vor Beginn der russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar hatte die finnische Regierung angekündigt, das Projekt aus Sicherheitsgründen erneut auf den Prüfstand zu stellen.

Finnland verfügt derzeit über vier vollständig betriebsfähige Atomreaktoren, die sich auf zwei Kraftwerke aufteilen. Zusammen decken diese Reaktoren rund 30 Prozent des finnischen Strombedarfs. Ein vom französisch-deutschen Konsortium Areva-Siemens gebauter fünfter Reaktor, Olkiluoto 3, war im März in Betrieb gegangen. Seinen Betrieb mit vollständiger Kapazität aufnehmen soll Olkiluoto 3 planmässig im September. Er soll dann 15 Prozent des finnischen Strombedarfs decken.

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