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Finma-Direktor will klare Rahmenbedingungen für Krypto-Sektor

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Zürich,

Stefan Walter, Direktor der Finma, fordert klare regulatorische Rahmenbedingungen für Krypto-Projekte, darunter Vorgaben für Stablecoins und Anlagevehikel.

Stefan Walter
Finma-Direktor Stefan Walter fordert klare Regeln für Krypto-Projekte, einschliesslich den Vorgaben für Stablecoins und Krypto-Anlagevehikel. (Archivbild) - keystone

Finma-Direktor Stefan Walter will klare regulatorischen Rahmen auch für Krypto-Projekte. So habe die Aufsichtsbehörde etwa klare Vorgaben bezüglich der Ausgabe von Stablecoins oder bezüglich Krypto-Anlagevehikel.

Die Schweiz habe ein regulatorisches Umfeld aufgebaut, das Finanzinnovation langfristig unterstütze, betonte Walter am Dienstag in einer Rede am Point Zero Forum in Zürich. Die Regulierung hänge dabei vom Risiko des Geschäftsmodells ab. Die Schweiz sei aber «technologieneutral»: Es gelte das Prinzip «gleiche Risiken, gleiche Regeln.»

Als Beispiel für die Finma-Regulierung nannte Walter die unlängst erteilte Zulassung für ein erstes DLT-Handelssystem (Distributed Ledger Technology) an die BX Digital. Die Bewilligung erlaubt den Handel mit digitalen Vermögensrechten auf öffentlichen Blockchains, wie etwa der Ethereum-Blockchain.

Öffentliche Blockchains hätten aber keine klare Struktur betreffend Verantwortlichkeiten, so Walter: «Es gibt keine Telefonnummer für den Fall, dass etwas schiefgeht.» Deshalb sei es an der DLT-Handelsplattform, selbst die notwendigen Vorsichtsmassnahmen für den Fall von Störungen vorzubereiten.

Finma-Direktor Walter warnt vor erhöhten Risiken bei Stablecoins

Mit erhöhten inhärenten Risiken geht für Walter auch die Ausgabe von Stablecoins einher, also Krypto-Coins, deren Wert an eine Währung wie den Dollar oder den Franken gebunden ist. Bei solchen Stablecoins gebe es ein hohes Risiko von Geldwäsche, Terrorfinanzierung oder Umgehung von Sanktionen, erklärte der Finma-Direktor.

Die Finma habe in ihrer Wegleitung für die Ausgabe von Stablecoins gezeigt, wie eine ausreichende Risikokontrolle erreicht werden könne. «Es gibt bereits Projekte im Markt, die unsere Anforderungen erfüllen. Das zeigt, dass diese umsetzbar sind», sagte Walter.

Auch für die in den vergangenen Jahren stark gewachsenen Krypto-Anlageprodukte wie etwa Bitcoin-ETPs (Exchange Traded Product) habe die Finma klare Regeln aufgestellt. Schwachstelle dieser Produkte sei vor allem die Unterlegung der börsengehandelten Produkte mit Kryptowährungen.

Die zur Unterlegung verwendeten Kryptowährungen würden oft von nicht beaufsichtigten Verwahrern im Ausland gehalten. Dabei bleibe unklar, was bei einem Bankrott eines Verwahrers geschehen würde. Die Finma verlange, dass es sich entweder beim ETP-Herausgeber oder beim Verwahrer um eine regulierte Institution handle und dass die Krypto-Sicherheiten zu jeder Zeit bereitgehalten würden.

Finma plant strengere Regulierung zum Kundenschutz

Themen, welche die Finma in Zukunft im Blick habe, sei der Kundenschutz beim Vertrieb von Krypto-Produkten. «Die Finma will diese Situation mit einer angemessenen Regulierung verbessern.»

Aber auch der «derzeit hohe Grad an betrügerischem Verhalten in den Kryptomärkten» sei ein Thema für die Behörde, sagte Walter: Noch offen sei, in welchem Ausmass im Kryptohandel die gleichen Regeln wie an den Wertpapiermärkten angewandt werden könnten.

Generell sei die Finma in konstantem Kontakt mit Marktteilnehmern und Innovatoren, betonte der Finma-Chef: So beantworte die Behörde rund 100 Anfragen jährlich bezüglich Fintech- und Krypto-Produkten. Dabei habe die Behörde die Antwortszeiten von mehr als vier Monaten auf noch einen Monat heruntergebracht.

Kommentare

User #5920 (nicht angemeldet)

Die FINMA wird nicht vorwärts machen, soviel ist sicher. Die warten ab, was die BIZ und die EZB machen. Vorher passiert erst in den USA mit der SEC etwas aber auch das dauert.

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