Finma Chef Mark Branson spricht sich für Kryptowährungen aus
Das Wichtigste in Kürze
- Die Finanzmarktaufsicht Finma sieht Chancen in Kryptowährungen.
- SNB-Präsident Thomas Jordan hingegen ist zurückhaltender.
In der Finanzbranche haben Kryptowährungen einen schlechten Ruf. Als Spekulationsobjekt und Schneeballsystem werden sie abgestempelt. Finanzmarktaufsicht-Chef Mark Branson sieht die Digital-Währungen als Chance, berichtet der «Tages-Anzeiger». Vorausgesetzt, sie werden vernünftig reguliert.
«Der beste Weg, das Potenzial der Blockchain-Technologie zu nutzen, besteht darin, dass sie aus dem Ghetto herauskommt und dass akzeptiert wird, dass eine innovationsfreundliche Regulierung und Aufsicht der bestmögliche Deal sind», sagte der Finma-Chef diese Woche in London.
Daten dezentral gespeichert
Blockchain ist die Technik hinter Bitcion und anderen Kryptowährungen. Dabei werden Daten dezentral gespeichert. Der Vorteil: Kopien der Daten liegen auf unzähligen Computern verteilt. Das System gilt darum als fälschungssicher.
Die Schweiz spielt bei Kryptowährungen eine wichtige Rolle. «Vier der sechs grössten Initial Coin Offerings fanden in der Schweiz statt», so Branson. Mit dem Initial Coin Offering (ICO) werden neue Unternehmen mit Kryptowährungen finanziert. Letzes Jahr investieren Anleger darum sechs Milliarden Dollar in Digital-Währungen.
SNB-Jordan ist skeptisch
Weniger euphorisch gegenüber Kryptowährungen ist Nationalbank-Präsident Thomas Jordan. Im Interview mit «SRF» sagte der Kopf der SNB gestern: « Kryptowährungen sind immer noch ein Nischenphänomen und haben keine Bedeutung für die Geldpolitik.» Das soll sich auch nicht bald ändern: «Solange die Zentralbanken ihre Aufgaben richtig machen, gibt es überhaupt keinen Anreiz – weder seitens der Produzenten noch der Konsumenten – sich von den Währungen der Zentralbanken abzuwenden.»
Auch persönlich sind Bitcion und Co. für Jordan kein Thema: «Ich zahle in Schweizer Franken, bargeldlos und mit Bargeld.»