Facebook-Währung Libra: Finma formuliert Anforderungen
Die Finma formuliert die Anforderungen an die Facebook-Währung Libra für eine Bewilligung als Zahlungssystem in der Schweiz.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Finma formuliert die Anforderungen an die Facebook-Währung Libra.
- «Bankähnliche Risiken» müssten auch «bankähnlichen Regulierungsanforderungen» unterliegen.
- Zur Geldwäschereibekämpfung braucht es die Einhaltung höchster internationaler Standards.
Die Finma hat nach einer Anfrage der Libra Association mit Sitz in Genf erste Anforderungen an das Projekt genannt.
Ein Schweizer Zahlungssystem sei automatisch dem Geldwäschereigesetz unterstellt, heisst es in einer Mitteilung der Finanzmarktaufsicht vom Mittwoch. Mit Blick auf die Geldwäschereibekämpfung müsse «die Einhaltung höchster internationaler Standards im ganzen Ökosystem des Projektes sichergestellt werden».
Ein Projekt wie Libra würde zudem über ein reines Zahlungssystem hinausgehen und wegen seiner Risiken zusätzlichen Anforderungen unterliegen. Dabei gehe es etwa um Kredit- oder Marktrisiken. «Bankähnliche Risiken» müssten auch «bankähnlichen Regulierungsanforderungen» unterliegen.
Die mit der Verwaltung der Reserve verbundenen Erträge und Risiken müssen vollständig von der Libra Association getragen werden. Diese dürfen nicht auf die Besitzer des Libra-Coins abgewälzt werden. Das sei eine Grundvoraussetzung für eine Bewilligung als Zahlungssystem.
Finma verlangt ein international koordiniertes Vorgehen
Als unverzichtbar bezeichnet die Finma ein international koordiniertes Vorgehen. Insbesondere die Anforderungen an die Verwaltung der Reserve sowie an die Bekämpfung der Geldwäscherei müssten international ausgearbeitet werden.
Ein allfälliges Bewilligungsverfahren der Finma nach Schweizer Aufsichtsrecht würde dann starten, wenn ein konkretes Bewilligungsgesuch eintreffen sollte, heisst es weiter.
Libra wurde im Juni angekündigt
Der Technologiekonzern Facebook hatte im Juni die Lancierung der Digitalwährung Libra angekündigt. Diese soll von der Libra Association in Genf herausgegeben werden, die 28 Mitglieder umfasst. Die Digitalwährung soll vollumfänglich durch einen Reservefonds mit verschiedenen Währungen wie Dollar, Euro und Yen gedeckt sein.
Das Libra-Projekt ist in den vergangenen Monaten international auf Kritik sowohl von Gesetzgebern wie auch von Notenbanken gestossen. Die Digitalwährungen müsse den höchsten Aufsichtsstandards genügen und die Stabilität des Finanzsystems nicht gefährden dürfen. Das forderte im Juli die Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G7).