Vor dem Hintergrund steigender Preise und Corona-Infektionszahlen beraten die Währungshüter der EZB auf der Zinssitzung an diesem Vormittag ihren geldpolitischen Kurs. Das Treffen des EZB-Rats ist zugleich das letzte vor der im Dezember ins Auge gefassten Entscheidung über die Zukunft des in der Pandemie aufgelegten Anleihenkaufprogramms PEPP.
christine lagarde
Die Europäische Zentralbank (EZB). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dieses soll ein günstiges Finanzierungsumfeld für die Wirtschaft sichern.

Beobachter erhoffen sich insbesondere mit Blick auf dieses Thema Hinweise von Notenbankchefin Christine Lagarde, die um 14.30 Uhr vor die Presse tritt - eine Dreiviertelstunde nach dem Zinsbeschluss.

Auch der Rücktritt von Bundesbankchef Jens Weidmann dürfte auf der Pressekonferenz nach der Ratssitzung ein Thema sein. Das Ende des Jahres aus dem Amt scheidende deutsche EZB-Ratsmitglied hatte seine Abschiedankündigung mit der Mahnung verbunden, die Inflationsrisiken nicht aus den Augen zu verlieren.

Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht sich mit einer erhöhten Teuerungsrate im Euro-Raum konfrontiert. Sie war im September mit 3,4 Prozent so hoch wie seit 13 Jahren nicht mehr. Für Oktober wird ein weiterer Anstieg erwartet. Ein Grossteil des derzeitigen Preisauftriebs ist nach Ansicht der Währungshüter jedoch nur vorübergehend und durch die Folgen der Corona-Krise bedingt.

Am Leitzins von 0,0 Prozent werden die Währungshüter aller Voraussicht nach nicht rütteln. Auch der Einlagesatz - eine Art Strafzins für das Parken von Geld bei der EZB - wird wohl bei minus 0,5 Prozent bleiben. Für die Notenbanker gilt es zugleich, die Markterwartungen an eine Zinserhöhung im Zaum zu halten.

Denn international stehen die Zeichen auch wegen der allerorten spürbaren Inflationsgefahr derzeit auf Straffung: Die Bank of England könnte als erste der grossen Notenbanken bereits nächsten Monat die Zinsen erhöhen. Für das US-Pendant Fed liegt dies für das nächste Jahr zumindest im Bereich des Möglichen.

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