Nach einem vom neuen Twitter-Eigentümer Elon Musk verkündeten Ultimatum, sich zu extremem Arbeitseifer zu verpflichten oder gefeuert zu werden, hat sich der Mitarbeiter-Exodus bei dem Kurzmitteilungsdienst fortgesetzt.
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Twitter-Hauptsitz in San Francisco - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Neuer Chef von Plattform verlangt lange Arbeitszeiten mit «hoher Intensität».

«Ich bin vielleicht aussergewöhnlich, aber verdammt – ich bin ganz einfach nicht hardcore» schrieb die Twitter-Angestellte Andrea Horst am Donnerstag in Anspielung auf Musks Ankündigung, wonach das Unternehmen «extrem hardcore» sein müsse, um im Wettbewerb zu bestehen.

Die Mitarbeiter sollten sich auf «lange Arbeitstage mit hoher Intensität» einstellen, hatte Musk am Mittwoch in einem Memo an seine Angestellten geschrieben: «Nur aussergewöhnliche Leistung wird als ausreichend bewertet.» Den Mitarbeitern setzte er eine Frist bis Donnerstagnachmittag (Ortszeit), online ein entsprechendes Arbeitsbekenntnis abzulegen. Wer das nicht tue, werde mit drei Monaten Gehalt als Abfindung gefeuert.

Ihr fehlten die Worte um auszudrücken, wie dankbar sie dafür sei, dass sie bei Twitter den «Job meiner Träume» hatte, schrieb eine weitere scheidende leitende Angestellte, Deanna Hines-Glasgow, am Donnerstag. «Es war eine wilde Fahrt.»

Laut der Branchenjournalistin Zoe Schiffer teilte das Twitter-Management den Mitarbeitern mit, dass die Büros am Donnerstag vorübergehend geschlossen und selbst mit einem elektronischen Türöffner nicht zugänglich seien.

Musk hatte Twitter Ende Oktober für 44 Milliarden Dollar (rund 43 Milliarden Euro) übernommen und umgehend die Chef-Etage gefeuert. Eine Woche später entliess er rund die Hälfte der 7500 Angestellten.

Der von Musk vorangetriebene Umbau des Kurzbotschaftendienstes verläuft äusserst chaotisch. Erst am Dienstag verschob der reichste Mensch der Welt das neue Abo-Modell mit dem blauen Verifizierungssymbol auf Ende November. Er reagierte damit auf eine Flut von gefälschten Profilen auf Twitter. Mehrere grosse Konzerne haben wegen Bedenken über die Entwicklung von Twitter inzwischen ihre Werbung in dem Netzwerk ausgesetzt.

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