Das Börsenjahr 2019 beginnt wenig erfreulich. Weltweite Unsicherheiten drücken auf die Stimmung der europäischen Anleger.
Bourse Régionale des Valeurs Mobilières
Oragroup legte an der Regionalbörse Bourse Régionale des Valeurs Mobilières (BRVM) einen einzigartigen Start hin (Symbolbild). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Europas Börsen sind mit einem Verlust ins neue Jahr gestartet.
  • Damit geht die Talfahrt vom Vorjahr weiter.

Zum Auftakt des Jahres 2019 haben die europäischen Börsen ihre Talfahrt wieder aufgenommen. Der Aktienindex EuroStoxx50 verlor heute Mittwoch etwa 1,5 Prozent auf 2945 Punkte.

«Ein gelungener Jahresstart sieht anders aus», sagte Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. «Die Probleme wurden eben nicht mit den Silvesterraketen in die Luft geschossen.»

China schwächelt

Auf den Magen schlugen Investoren enttäuschende Konjunkturdaten aus China. Das Stimmungsbarometer der dortigen Einkaufsmanager fiel im Dezember erstmals seit gut eineinhalb Jahren unter die Schwelle von 50 Punkten, die Wachstum signalisiert.

Dies sei kein gutes Zeichen, da die US-Strafzölle China in den kommenden Monaten mehr zu schaffen machen würden als im abgelaufenen Jahr, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com.

Budgetstreit in den USA

Kopfschmerzen bereite Anlegern ausserdem der Budgetstreit in den USA. Dieser legt seit fast zwei Wochen grosse Teile der Bundesbehörden lahm. Kern der Auseinandersetzung ist die Forderung des Präsidenten Donald Trump nach einer Freigabe von fünf Milliarden Dollar (etwa 4,92 Milliarden Franken) zum Bau einer Grenzmauer zu Mexiko. Die Demokraten lehnen das ab.

Ölpreis auf Talfahrt

Die Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft lastete auf dem Ölpreis. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 1,9 Prozent auf 52,80 Dollar je Barrel (159 Liter). Auch die Aktien konjunkturabhängiger Unternehmen gerieten unter die Räder. Mit Kursverlusten von bis zu 3,6 Prozent waren der Chemiekonzern Covestro und die Autobauer BMW, Daimler und Volkswagen unter den grössten Verlierern im deutschen Dax-Index.

Einige Anleger nahmen daraufhin Kurs auf «sichere Häfen». Die «Antikrisen-Währung» Gold verteuerte sich um bis zu 0,5 Prozent auf ein Sieben-Monats-Hoch von 1288,58 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

Italien verabschiedet Budget

Mit Erleichterung reagierten Investoren auf die Verabschiedung des nachgebesserten italienischen Budgets durch das Parlament in Rom am Wochenende. Sie griffen bei den Anleihen des Landes zu und drückten die Rendite der zehnjährigen Papiere auf ein Dreieinhalb-Monats-Tief von 2,702 Prozent.

Zuvor hatte die italienische Regierung nach wochenlangem Streit mit der EU-Kommission das Ziel für die Neuverschuldung auf 2,04 von 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung gesenkt. Damit sei die Verunsicherung beseitigt, die die Wirtschaft des Landes in den vergangenen Monaten belastet habe, schrieb Volkswirt Peter Schafer von der Investmentbank RBC Capital Markets.

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