Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat wegen des Ukraine-Krieges eine gemeinsame Mars-Mission mit Russland gestoppt.
Der Mars-Rover «Rosalind Franklin»
Der Mars-Rover «Rosalind Franklin» - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Roskosmos-Chef bedauert Entscheidung.

«Wir bedauern die Opfer und die tragischen Folgen des Angriffs auf die Ukraine zutiefst», erklärte die ESA am Donnerstag. Sie stehe zudem «voll und ganz» hinter den Sanktionen, die ihre Mitgliedstaaten gegen Russland verhängt haben. Die Mission ExoMars und die Zusammenarbeit mit der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos seien deshalb ausgesetzt worden.

Bei der Mission ExoMars sollten eine russische Landeplattform und der europäische Rover «Rosalind Franklin» auf dem Roten Planeten landen. Der Rover sollte anschliessend über die Marsoberfläche fahren, um nach Spuren von Leben zu suchen.

Ursprünglich war die Mission schon für 2020 geplant. Wegen technischer Probleme und der Corona-Pandemie wurde der Start mehrfach verschoben. Zuletzt sollte er laut Plan im kommenden September vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur aus erfolgen.

Schon vor gut zwei Wochen hatte die ESA mitgeteilt, dass auch dieser Termin wohl nicht mehr zu halten sei. Nun wurde das Projekt ganz gestoppt.

Nach den Worten von ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher ist ein Start noch in diesem Jahr ausgeschlossen. Wegen des seltenen Zeitfensters für eine Mars-Mission sei er zudem «vor dem Jahr 2026» nicht mehr möglich. Gleichzeitig brachte Aschbacher eine «Kooperation mit der Nasa» für die Fortführung des Projekts ins Gespräch.

Der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, bedauerte die Entscheidung der ESA. Für alle «Weltraum-Enthusiasten» sei dies «bitter und sehr bedauerlich».

Für mehrere andere Missionen sucht die ESA nach eigenen Angaben zudem nach Alternativen für russische Trägerraketen. Roskosmos hatte wegen der westlichen Sanktionen die Starts vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ausgesetzt und ihre Mitarbeiter von dort abgezogen. Russische Sojus-Raketen sollten in diesem Jahr unter anderem zwei Satelliten für das europäische GPS-System Galileo ins All bringen.

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