Erbschaftssteuer für Superreiche? So sieht es in anderen Ländern aus
Die Erbschaftssteuer belastet Superreiche in verschiedenen Ländern unterschiedlich stark. Die Staaten verfolgen dabei sehr unterschiedliche Ansätze.

In den europäischen Ländern ist die Erbschaftsteuer sehr unterschiedlich geregelt. So hat Belgien im Vergleich strengere Regeln mit einem Steueranteil von bis zu 48 Prozent steuerpflichtiger Nachlässe.
Dies liegt deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Österreich schaffte die Erbschaftssteuer hingegen 2008 ab.
In Deutschland erhebt der Staat Steuern auf Erbschaften nach Verwandtschaftsgrad und Höhe des Erbes. Die Steuersätze reichen laut dem «Deutschlandfunk» von 7 bis 50 Prozent, mit Freibeträgen bis zu 500'000 Euro.
Dankbare Modelle für Superreiche
Höhere Erbschaften bis 26 Millionen Euro werden in Deutschland in Stufen bis zu 30 Prozent besteuert, so das Statistische Bundesamt. Dabei profitierten Superreiche oft von Steuerbefreiungen, besonders bei Unternehmensanteilen, was zu einem effektiven Steuersatz von nur rund drei Prozent führe.
In den USA liegt die Erbschaftssteuer vor allem bei sehr hohen Vermögen, mit Freibeträgen von über elf Millionen US-Dollar. Nur ein kleiner Teil der Erbschaften wird versteuert.
Der Anteil bezeichnet etwa 0,2 Prozent der Erbschaften als steuerpflichtig, so der «Deutschlandfunk» unter Berufung auf eine OECD-Studie. Diese hohe Freibetragsgrenze sorgt für eine geringere Belastung von Superreichen.
Erbschaftssteuer in der Schweiz
Die Schweizer Erbschaftssteuer ist kantonal geregelt, nicht auf Bundesebene. Die meisten Kantone befreien direkte Nachkommen von der Steuer oder gewähren hohe Freibeträge.

Nur wenige Kantone wie Waadt oder Neuenburg erheben nennenswerte Steuern auf Erbschaften. Die Steuerlast ist mit rund 1,6 Prozent gering im Vergleich zu anderen Ländern. Kantonale Unterschiede führen zu einer uneinheitlichen Lage.
Die neue Initiative fordert eine 50-prozentige Steuer nur auf den Teil über 50 Millionen Franken. Dies würde vor allem Reiche mit sehr hohen Vermögen treffen, so «Swissinfo».