Edelmetalle gewinnen bei Anlegern an Beliebtheit
Edelmetalle sind wegen der unsicheren Weltlage beliebt. Silber gewinnt in der Schweiz laut einer Studie der Universität St. Gallen leicht an Bedeutung.

Das Wichtigste in Kürze
- Edelmetalle sind wegen der unsicheren Weltlage aktuell gefragt.
- Laut einer Studie hat Silber in der Schweiz leicht an Bedeutung gewonnen.
- Grund für die steigende Beliebtheit von Silber sei der steigende Silberpreis.
Nicht zuletzt dank der unsicheren Weltlage sind Edelmetalle bei Anlegerinnen und Anlegern derzeit beliebt. Das Edelmetall Silber hat in der Schweiz laut einer Studie dabei leicht an Bedeutung gewonnen, wenn auch auf tiefem Niveau.
5,6 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer würden in Silber investieren, falls sie einen grösseren Geldbetrag frei zur Verfügung hätten. Dies geht aus der am Dienstag veröffentlichten «Edelmetall-Studie 2025» der Universität St. Gallen (HSG) hervor. Im Vorjahr waren es noch 4,6 Prozent gewesen.
Grund für die steigende Beliebtheit von Silber sei der steigende Silberpreis. Christian Brenner, CEO des Edelmetallhändlers Philoro, erklärte dies vor den Medien. Auch bestehe ein Angebotsdefizit.
In Branchen wie der Photovoltaik werde viel Silber gebraucht, daher werde es zu einem kostbaren Gut. «Die Welt braucht heute mehr Silber als gefördert wird», so Brenner.
Edelmetalle punkten als Anlageform
Edelmetalle insgesamt geniessen laut der Studie hohe Beliebtheit. Demnach halten 71 Prozent der Befragten Edelmetalle für eine sinnvolle Anlageform. Ins Gewicht fällt dabei vor allem die Beliebtheit von Gold.
Denn auch wenn das Interesse an Silber steigt, spielt es gegenüber Gold nach wie vor die zweite Geige. Hätten die Befragten einen freien Betrag zur Verfügung, würden 30,4 Prozent der Investitionswilligen in Gold investieren.
Edelmetalle als Anlageform liegen mit 31,8 Prozent auf dem dritten Platz der Beliebtheitsskala. Das ist ein Anstieg von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Davor liegen Immobilien (42,6 Prozent) und Sparkonten (34,3 Prozent).
Die Studie zeigt, dass Stabilität und Langfristigkeit die Hauptgründe für den Kauf von Edelmetallen sind. Diese Faktoren bleiben für Anleger besonders wichtig. 41 Prozent der Befragten nannten diesen Aspekt. 37 Prozent gaben die Wertsteigerung und 27 Prozent den Vermögensaufbau als Erwerbsgründe an.
Krisen und Inflation steigern Edelmetall-Nachfrage
Weitere Kaufgründe seien wirtschaftliche Krisen, Inflationsschutz oder auch geopolitische Krisen. Diese, wie auch der US-Handelskonflikt, haben zu wirtschaftlichen Unsicherheiten geführt. Das habe dazu beigetragen, dass Edelmetalle an Beliebtheit gewonnen haben, sagte Sven Reinecke von der HSG.
Edelmetalle werden traditionell bei der Hausbank gekauft, so Reinecke. 13,6 Prozent der Befragten gaben an, bereits in Gold investiert zu haben. 30,6 Prozent besitzen Silber.
Der gesamte Silberbesitz der Menschen in der Schweiz erreicht einen Wert von 1,38 Milliarden Franken, wie Reinecke sagte. Laut ihm entspricht das 1048 Tonnen oder 16 Güterwagons.
Silber wird meist ungeschützt zu Hause aufbewahrt
Besitzerinnen und Besitzer von Silber bewahren dieses mehrheitlich ohne besonderen Schutz zu Hause auf, hiess es weiter. Fast ein Viertel des Silbers ruhe in Schränken oder Schubladen. Rund vier Prozent werden irgendwo in der Wohnung versteckt und 0,8 Prozent haben ein Versteck irgendwo im Garten.
Nur 6,2 Prozent schützen ihr Silber in einem Tresor zu Hause. 4,8 Prozent in einem Schliessfach bei einer Bank und 0,7 Prozent in einem Schliessfach bei einem Händler. Laut der Studie bewahren nur 0,4 Prozent ihr Silber in einem Zollfreilager mehrwertsteuerbefreit auf.
Im Rahmen der Edelmetall-Studie wurden 3012 Erwachsene aus allen Sprachregionen der Schweiz online befragt. Die Befragung erfolgte zwischen Juli und September dieses Jahres im Auftrag des Edelmetallhändlers Philoro.