Economiesuisse laufen die Mitglieder davon
Drei hochrangige Schweizer Verbände zeigen Economiesuisse den Rücken. Sie fühlen sich gegenüber der Pharma- und Finanzindustrie vernachlässigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Auto Schweiz, Swiss Retail und Avenergy verlassen Economiesuisse.
- Die Begründung: Pharma- und Finanzindustrie hätten Vorrang.
Bei Economiesuisse hängt der Haussegen schief. Auto Schweiz, Swiss Retail und Avenergy haben ihren Austritt beim Dachverband bekannt gegeben. Damit verliert Economiesuisse wichtige Mitglieder.
Auto Schweiz vertritt mit insgesamt 4000 Markenhändlern die Interessen der Autoimporteure. Swiss Retail wiederum steht für den Schweizer Detailhandel ein, und Avenergy für die Importeure fossiler Treib- und Brennstoffe.

Als Grund für den Austritt nennen die Verbände den Mangel an Unterstützung. «Wir haben festgestellt, dass die Interessen des motorisierten Individualverkehrs nicht gleich weit oben auf der Prioritätenliste stehen, wie jene der Pharma- und Finanzindustrie», sagt Andreas Burgener, der Direktor von Auto Schweiz der «NZZ».
Verbände schon länger unzufrieden
Tatsächlich stehen Auto Schweiz und Economiesuisse schon länger auf Kriegsfuss. Zuletzt wegen der Debatte über die CO2-Gesetzgebung. Der Dachverband will den motorisierten Verkehr in die Pflicht nehmen und stellt sich damit gegen die Autohändler, die sich gegen jegliche Verschärfung wehren.

Swiss Retail wiederum wolle die finanziellen Mittel künftig für eine direktere Vertretung der Interessen des Detailhandels gegenüber der Politik einsetzen, wie Direktorin Dagmar Jenni gegenüber der Zeitung erklärt. Weitere Angaben zum Austritt macht Jenni nicht.
Fest steht: Dass nun wichtige KMUs dem Dachverband den Rückenkehren, ist für Economiesuisse ein herber Rückschlag. Man bedaure den Austritt, heisst es Anfrage.