Easyjet feilt an Notfallplan für Brexit
Um weiter in ganz Europa fliegen zu dürfen, wendet sich Easyjet gegen seine britischen Aktionäre. Die Airline will auf das Geschäft in der EU nicht verzichten.

Das Wichtigste in Kürze
- Easyjet könnte das Stimmrecht seiner britischen Eignern aussetzen.
- Die Airline könnte seine britischen Aktionäre sogar zwingen, ihre Anteile zu verkaufen.
Der Billigflieger Easyjet erwägt harsche Schritte gegen seine britischen Aktionäre, um weiterhin den gesamten EU-Markt bedienen zu können. Nach einem heute Dienstag vorgestellten Notfallplan für den ungeregelten Brexit könnten Stimmrechte britischer Eigner ausgesetzt oder die Aktionäre sogar gezwungen werden, ihre Anteile an Eigentümer aus dem europäischen Wirtschaftsraum zu verkaufen.
Ende Dezember befand sich die Airline mit Sitz in Luton bei London nach eigenen Angaben zu 49 Prozent in der Hand von Anteilseignern aus dem europäischen Wirtschaftsraum – ohne Grossbritannien. Mit den erwogenen Schritten könnte sie diesen Anteil auf mehr als 50 Prozent steigern und damit die Anforderungen für den Flugbetrieb innerhalb der EU erfüllen. Auch der irische Konkurrent Ryanair versucht bereits seit Wochen, einen Teil seiner britischen Aktionäre loszuwerden.
130 der 318 Airbus-Flugzeuge übertragen
Easyjet hat nach eigenen Angaben bereits 130 seiner 318 Airbus-Flugzeuge auf eine Tochtergesellschaft in Österreich übertragen. Bis zum Brexit-Datum 29. März sollen auch die Lizenzen der Besatzungen übertragen werden, wie das Unternehmen ankündigte.
Easyjet betonte, dass die Ticketverkäufe trotz des drohenden ungeregelten Brexits zuletzt weiter zugelegt hätten. Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember steigerte Easyjet seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 14 Prozent auf 1,3 Milliarden britische Pfund (1,67 Milliarden Franken). Zu Gewinn oder Verlust machte das Unternehmen zum Quartal keine Angaben.