In den USA sorgt die Notenbank für Verunsicherung an den Aktienmärkten. Dafür gibt's Kritik von Trump. Zu unrecht.
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Der SMI notiert tiefer. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Weltweit liegen die Aktienindexes im Minus.
  • Donald Trump sieht die Schuld bei der US-Notenbank Fed.

In der Nacht sind die US-Börsen abgestürzt. Der Dow Jones schloss 3,2 Prozent im Minus, der Nasdaq brach 4,4 Prozent ein. Die Börsen in Asien zogen mit, tiefrot sind zur Zeit auch die Börsen in Europa. Der Schweizer Leitindex SMI lag heute Vormittag über zwei Prozent im Minus.

Was ist passiert? Für die Entwicklung gibt es mehrere Gründe: Einerseits hat der Internationale Währungsfonds (IWF) am Vortag vor neuen Risiken auf den Finanzmarkt gewarnt. Etwa extrem hohe Immobilenpreise in Weltstädten. Der IWF warnt Regierungen darum, die Regulierungen der Finanzmärkte wieder zu lockern. 

Ein weiterer Faktor sind die Zinsen in den USA. Diese könnten möglicherweise schneller steigen als erwartet. Erst Ende September hat die US-Notenbank Fed den Leitzins gehoben. Bereits zum dritten Mal dieses Jahr. Dieser Entscheid ist aus logisch: Denn der US-Wirtschaftsmotor brummt, die Arbeitslosigkeit ist tief. Mit Zinserhöhungen kann so eine Überhitzung der Konjunktur vorbeugen. 

Gleichzeitig werden damit Staatsanleihen attraktiver, was wiederum Aktien weniger attraktiv macht. Und Staatsanleihen haben den Vorteil, weniger riskant als Aktien zu sein. Trump passt die Zinserhöhung nicht. Er bezeichnete die Fed als «verrückt». Wohl auch, weil er befürchtet, dass die Notenbank den Wirtschaftsboom abwürgen könnte. Letzter Grund dürfte Trumps Handelskonflikt mit China und anderen Ländern sein. Die Börsianer befürchten, dass die Situation weiter eskalieren könnte.

IWF-Chefin Christine Lagarde hält Trump Kritik entgegen. An der Jahrestagung des IWF bezeichnete Zinserhöhungen als eine «notwendige Entwicklung für solche Volkswirtschaften, die ein stark verbessertes Wachstum zeigen, in denen die Inflation anspringt, die Arbeitslosenrate extrem gering ist.» Dann schob sie nach: «Es ist unvermeidlich, dass Zentralbanken die Entscheidungen fällen, die sie fällen.»

Marktbeobachter sind sich nicht einig, wie sich die Börsen weiterentwickeln. Während eine von einem kurzfristigen Abschwung sprechen, glauben andere, das dies der Beginn einer Korrektur ist.

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