Altmaier verletzt sich bei Sturz von der Bühne beim Digital-Gipfel
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich am Dienstag bei einem Sturz beim Digital-Gipfel in Dortmund verletzt und ist zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Konzept für europäische IT-Infrastruktur als Gegengewicht zu den USA vorgestellt.
«Ausser Prellungen und Platzwunden offenbar nichts Ernstes», twitterte Altmaier einige Stunden nach dem Unfall und bedankte sich für Genesungswünsche. Nach AFP-Informationen erlitt er auch einen Nasenbeinbruch. Auf dem Digital-Gipfel wurden Altmaiers Pläne für eine europäische vernetzte Dateninfrastruktur vorgestellt.
Altmaier stolperte am Vormittag beim Verlassen der Bühne und stürzte, anschliessend wurde er vor Ort medizinisch versorgt und zur weiteren Beobachtung ins Krankenhaus gebracht. Er werde im Klinikum Dortmund sehr gut vom fachkundigen Personal behandelt, schrieb er am Nachmittag auf Twitter.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die bei dem Gipfel eine Rede hielt, sagte, Altmaier müsse sich «ein bisschen pflegen». Es gehe ihm so weit gut; sie sei «optimistisch, dass er bald wieder komplett an Deck ist».
Altmaier wollte auf dem Digital-Gipfel der Regierung eigentlich seine Pläne für eine europäische Cloud-Lösung vorstellen. Diesen Termin übernahm vor Ort der Ministeriumsbeauftragte für Digitale Wirtschaft, Thomas Jarzombek.
Das Gaia-X getaufte eigenständige europäische Projekt soll eine Alternative zu den Datenwolken der grossen US-Digitalkonzerne schaffen und Abhängigkeiten verringern. Im «gesamten Bereich der Digitalisierung» müsse so weit wie möglich europäisch gedacht werden, sagte Merkel in Dortmund.
Sie könne zudem nur «alle ermuntern», sich für den europäischen Ansatz einer IT-Infrastruktur zu interessieren, sagte sie an die Adresse von Unternehmen des Mittelstands. Wie der Digitalverband Bitkom und das Wirtschaftsministerium verwies auch sie auf das wirtschaftliche Potenzial der Pläne.
Am Digital-Gipfel der Regierung nahmen mehrere hundert Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft teil, um über die Gestaltung des digitalen Wandels zu diskutieren. Schwerpunkt in diesem Jahr waren digitale Plattformen - also Suchmaschinen, Vergleichs- und Bewertungsportale, Marktplätze, Handelsplattformen, Medien- und Inhaltsdienste, Online-Spiele oder soziale Netzwerke. Im nächsten Jahr soll der Gipfel in Jena stattfinden.