Die Post liked Anti-Zertifikats-Tweet von Politiker
Ein Politiker wettert auf Twitter gegen die Zertifikatspflicht. Die Schweizerische Post setzt ein «gefällt mir» darunter. Ein politisches Statement?

Das Wichtigste in Kürze
- Philippe Tschopp ist Impfvertreter, wettert auf Twitter aber gegen die Zertifikatspflicht.
- Die Post hat sein Statement geliked – allerdings auf Unachtsamkeit eines Mitarbeitenden.
Verspätet und nicht wirklich überraschend verabschiedete der Bundesrat letzten Mittwoch die ausgeweitete Zertifikatspflicht. Damit stehen Innenbereiche von Restaurants, Kinos, Zoos oder Fitnesszentren bis Ende Januar nur noch Geimpften, Genesenen und Getesteten offen.
Ein Entscheid, der gerade bei der ungeimpften Bevölkerung für reichlich Unmut sorgte. Zu Tausenden gingen sie noch am Mittwoch in Bundesbern auf die Strasse und schrien lauthals Parolen wie «Liberté», also «Freiheit».
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Doch auch geimpfte Bürgerinnen und Bürger äussern sich teils kritisch über die ausgeweitete Zertifikatspflicht. Dazu gehört etwa Philippe Tschopp, Jungfreisinniger aus dem Kanton Aargau. «Ich persönlich bin ein absoluter Impfbefürworter und habe mich auch gegen Covid geimpft», schreibt er auf Twitter.
Die Ausweitung der Zertifikatspflicht gehe ihm jedoch entscheidend zu weit. Zumal sie vor allem diejenigen Branchen treffe, die schon von den Lockdowns schwer getroffen wurden.

Brisant an dem Tweet: Der Schweizerischen Post gefällt's. Ein Herzchen oberhalb des Tweets hat das Bundesunternehmen verraten. Ein verstecktes politisches Statement? Nicht ganz, wie Mediensprecher Stefan Dauner auf Anfrage erklärt.
«Das ‹gefällt mir› dieses Beitrages ist aufgrund einer Unachtsamkeit eines Mitarbeitenden unseres Social-Media-Teams entstanden.» Inzwischen sei das Herzchen aber wieder entfernt worden.
Die Post prüft Zertifikatspflicht im Unternehmen
Die Post selbst, so Dauner, habe die ausgeweitete Zertifikatspflicht zur Kenntnis genommen. «Wir analysieren die neuen Möglichkeiten und entscheiden in der Folge, in welcher Form wir diese bei der Post umsetzen werden.»

Generell aber, beteuert Dauner, begrüsse die Post jene Massnahmen, die dazu beitragen, die Pandemie einzudämmen.