Mit der Nicht-Aktualisierung des Abkommen über technische Handelshemmnisse (MRA) im letzten Jahr hatte die EU-Kommission bekannt gegeben, dass in der Schweiz zertifizierte Medizinprodukte in der EU nicht mehr anerkannt sind. Deutschland habe nun angekündigt, diese Produkte doch zu anerkennen, teilte Swiss Medtech am Dienstag mit.
Medtech-Branche
Am 26. Mai 2021 läuft ein wichtiges Abkommen zwischen der Schweiz und der EU aus. - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Nach den Weisungen aus Brüssel hatte der Schweizer Medizintechnik-Verband Swiss Medtech versucht, via nationale Medtech-Verbände «Einfluss auf die Marktüberwachungsbehörden von anderen EU-Staaten zu nehmen». Ziel war, dass sich einzelne EU-Staaten gegen die EU-Kommission stellen würden, schreibt der Verband auf seiner Webseite.

In Deutschland hätten diese Bemühungen zum Erfolg geführt, schreibt Swiss Medtech. Damit sind im Nachbarstaat die Bescheinigungen von der Schweizer Zertifizierungsstelle SQS, der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme, weiterhin bis zu den in der neuen EU-Verordnung zu Medizinprodukten festgelegten Fristen gültig.

Schweizer Hersteller dürften ihre Produkte mit SQS-Bescheinigungen also weiter in Deutschland anbieten, sofern sie einen Bevollmächtigten in der EU für diese Produkte ernannt hätten, heisst es. Eine zusätzliche Zertifizierung in der EU ist damit hinfällig.

Davon profitieren 54 Schweizer Hersteller mit SQS-Zertifikaten, die zusammen 2000 Mitarbeitende beschäftigen, wie Swiss Medtech auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA schreibt. Diese Unternehmen machen «ein Drittel ihres Umsatzes in der EU», wobei Deutschland mit 50 Prozent dieses Umsatzes ihr wichtigster Abnehmer sei.

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