Verbraucher wollen dieses Jahr für Weihnachtsgeschenke 281 Euro ausgeben
Der Einzelhandel kann sich Hoffnungen auf ein gutes Weihnachtsgeschäft machen: Die Verbraucher in Deutschland bleiben auch in diesem Jahr spendabel und planen im Schnitt 281 Euro für Weihnachtsgeschenke ein, wie eine Umfrage der Beratungsgesellschaft EY ergab.

Das Wichtigste in Kürze
- Gutscheine und Geldgeschenke weiter vorn - Budget für Leckereien steigt.
Das ist nur ein Euro weniger als 2018 - damals waren die durchschnittlichen Geschenkbudgets auf ein Rekordhoch stiegen. Unangefochten beliebt unterm Tannenbaum bleiben Gutscheine und Geldgeschenke.
Hochgerechnet summieren sich die Ausgaben für Geschenke in diesem Jahr auf 18,4 Milliarden Euro. Nummer eins unter den Präsenten sind der am Montag veröffentlichten Umfrage zufolge weiterhin Gutscheine und Geldgeschenke. Jeder zweite Verbraucher (56 Prozent) plant sie, das Budget dafür beträgt im Schnitt 69 Euro, zwei Euro mehr als 2018. Für den Handel sind Gutscheine lukrativ, denn sie sorgen für Publikumsverkehr zum Jahresende - und viele lösen ihn gar nicht erst ein.
Beliebt als Geschenk sind auch weiterhin Events, Veranstaltungen und Reisen - der Durchschnittswert sank allerdings im Vorjahresvergleich von 42 auf nur noch 30 Euro. Auch die geplanten Ausgaben für Mode-Geschenke wie Mützen, Krawatten oder Hemden sanken der Umfrage zufolge, und zwar von 21 auf 20 Euro.
Dafür dürfte es aber wieder etwas süsser werden: Das Budget für Lebensmittel und Süsswaren wollen viele Schenkende aufstocken - im Schnitt steigt die Summe von elf auf 16 Euro in diesem Jahr. Knapp vier von zehn Verbrauchern wollen der EY-Umfrage zufolge Spielwaren verschenken und dafür im Schnitt 29 Euro ausgeben, das sind sechs Euro mehr als im Vorjahr.
«Vor dem Einzelhandel liegt erneut ein starkes Weihnachtsgeschäft», erklärte Thomas Harms von EY am Montag. Die Wirtschaftsflaute in Deutschland sei für die meisten Verbraucher noch kaum spürbar, die Löhne seien in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, und angesichts niedriger Zinsen lohne sich das Sparen nicht. «Also bleiben die Deutschen vorläufig in Kauflaune.»
Zu Weihnachten behauptet sich zudem trotz des boomenden Onlinehandels auch der stationäre Handel. Der Umfrage zufolge ist 58 Prozent der Weihnachtsbummel wichtig, für 44 Prozent sind Weihnachtsmärkte und andere vorweihnachtliche Veranstaltungen ein zusätzlicher Anreiz für eine Einkaufstour. Vor einem Jahr war das noch weniger Menschen wichtig.
EY befragte von Mitte bis Ende Oktober 1000 erwachsene Verbraucher in Deutschland. Auch der Einzelhandelsverband HDE rechnet mit einem guten Weihnachtsgeschäft. Die Umsätze werden seiner Einschätzung nach um drei Prozent im Vorjahresvergleich steigen.