Deutsche Industrie trotzt Pandemie mit hohem Wachstumstempo
Trotz der dritten Corona-Welle legt die deutsche Industrie weiter ein hohes Wachstumstempo vor. Der Einkaufsmanagerindex fiel im April nach endgültigen Daten nur leicht auf 66,2 Punkte von 66,6 Zählern im Vormonat, wie das Institut IHS Markit am Montag zu seiner Umfrage unter Hunderten Unternehmen mitteilte.

Das Wichtigste in Kürze
- Dies ist nach dem Rekordhoch vom März der zweitbeste Wert seit Beginn der Datenaufzeichnung 1996, wie das Institut weiter mitteilte.
Das Barometer liegt damit weiter deutlich jenseits der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die Industrie befinde sich im Aufwind - «vor allem dank der anhaltend starken Auftragseingänge», sagte Markit-Ökonom Phil Smith. «Die andauernden massiven Lieferengpässe stellen jedoch nach wie vor ein Risiko für zukünftiges Wachstum dar.»
Trotz der gut laufenden Industrie war die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal um 1,7 Prozent geschrumpft. Geschlossene oder nur eingeschränkt geöffnete Geschäfte belasteten den privaten Konsum. Zugleich hatten viele Verbraucher grössere Käufe auf das Jahresende 2020 vorgezogen, um Preisersparnisse aufgrund der zeitweise gesenkten Mehrwertsteuer mitzunehmen.
Die Wirtschaft der Euro-Zone insgesamt schrumpfte dagegen nur um 0,6 Prozent. Die Industrie im gemeinsamen europäischen Währungsraum boomte im April, das Wachstum fiel sogar noch stärker aus als im März. Der finale Einkaufsmanager Index (PMI) stieg binnen Monatsfrist um 0,4 auf 62,9 Punkte und erreichte damit einen neuen Rekord. Überdies notiert das Barometer den zehnten Monat in Folge über der Wachstumsschwelle. (Reporter: Reinhard Becker, redigiert von Klaus Lauer - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) oder 030 2201 33702