Das Barometer für die Exporterwartungen in Deutschland sinkt im Mai um 0,9 auf neu 23 Punkte. Einen deutlichen Dämpfer gibt es für die Automobilindustrie.
Pollmann International
Automobilindustrie. (Symbolbild) - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Export-Barometer des Münchner Ifo-Instituts sinkt im Mai.
  • Automobil-, Nahrungsmittel- und Textilindustrie machen schwierige Zeiten durch.
  • Besser ist die Stimmung in der Chemie-, Elektro- und Maschinenbaubranche.

Die sehr gute Stimmung bei den deutschen Exporteuren hat im Mai einen kleinen Dämpfer erhalten. Das Barometer für die Exporterwartungen der Industrie sank um 0,9 auf 23,0 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch zu seiner Umfrage unter Unternehmen mitteilte. «Die Exportwirtschaft in Deutschland bleibt aber ein wichtiger Pfeiler für die gut laufende Industriekonjunktur», sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Einen deutlichen Dämpfer bei den Exporterwartungen musste die Automobilindustrie verkraften. «Im Moment werden kaum neue Aufträge aus dem Ausland erwartet», sagte Fuest. Gleiches gelte für die Nahrungsmittelindustrie. Auch für die Textil- und Bekleidungsindustrie bleibe der Auslandsmarkt schwierig.

Chemie und Möbelindustrie auf dem Vormarsch

«Weiterhin sehr gut laufen die Exporte hingegen in der Elektroindustrie und im Maschinenbau», hiess es. «Auch die chemische Industrie blickt zuversichtlich auf die kommenden Monate.» Nach zuletzt schwierigen Monaten rechne die Möbelindustrie wieder mit einem deutlichen Anstieg der Exporte.

Die deutschen Ausfuhren waren zuletzt elf Monate in Folge gestiegen. Im März setzten die Unternehmen dank der von den USA und China ausgehenden globalen Konjunkturerholung Waren im Wert von 126,5 Milliarden Euro ab - so viel wie noch nie in einem Monat.

Allerdings können Lieferengpässe bei Vorprodukten wie Halbleitern den Aufschwung bremsen: Einer Ifo-Umfrage zufolge klagte im April fast jeder zweite Industriebetrieb über Engpässe. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet in diesem Jahr mit einem Exportplus von acht Prozent. Wegen der Corona-Krise waren die Ausfuhren 2020 um mehr als neun Prozent eingebrochen.

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