Deutsche Chemiebranche warnt vor explodierenden Gaspreisen
Die deutsche Chemie-Industrie warnt angesichts des Ukraine-Kriegs vor explodierenden Gaspreisen.

Das Wichtigste in Kürze
- Wirtschaftlich könnte die Lage für energieintensive Branchen sehr problematisch werden, sollte Gas in Europa knapp werden, sagte Wolfgang Grosse Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
«Den Chemieunternehmen drohen in diesem Fall explodierende Preise für Erdgas bei einem ohnehin historisch extrem hohen Preisniveau.»
Die Chemie- und Pharmaindustrie - die drittgrösste Industriebranche Deutschlands nach dem Auto- und Maschinenbau - verbraucht viel Energie, etwa als Wärme für Anlagen. Sie leidet ohnehin schon unter hohen Energiepreisen: Nicht alle Branchenunternehmen können diese an Kunden weiterreichen.
Die Branche setzt laut VCI derzeit rund 3,2 Millionen Tonnen Erdgas als Rohstoff (39 Prozent des Gesamtverbrauchs) und 84 Terawattstunden (61 Prozent des Verbrauchs) für die Energieerzeugung ein.
Russland und die Ukraine gehören jedoch nicht zu den grossen Handelspartnern der Chemie- und Pharmabranche. 2021 gingen rund 2,4 Prozent der Ausfuhren oder Güter im Wert von 5,6 Milliarden Euro nach Russland. Das sei Platz zehn in der Rangliste für Europa inklusive Schweiz und Grossbritannien. Der Anteil der Ausfuhren in die Ukraine lag bei 0,5 Prozent. Die wichtigsten Handelspartner der Chemie- und Pharmabranche sind die USA, die Niederlande, Frankreich und China.