Deutsche Bank blickt nach Absage der Fusion nach vorne
Die Fusion mit der Commerzbank ist abgesagt, nun konzentriert sich die Deutsche Bank auf sich selbst. Der Jahresauftakt war nicht so schlecht wie erwartet.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Fusion zwischen Commerzbank und Deutscher Bank kommt nicht zustande.
- Die Deutsche Bank startet gut ins erste Quartal des Jahres.
Nach der Absage an eine Fusion mit der Commerzbank will sich die Deutsche Bank wieder aufs Tagesgeschäft konzentrieren. Die Zwischenbilanz für die ersten drei Monate 2019 fällt zumindest besser als von vielen Analysten erwartet.
Gutes erstes Quartal
Nach Angaben verdiente die Bank in den ersten drei Monaten des Jahres nach Steuern rund 200 Millionen Euro.
Dabei federte die Bank einen Einbruch ihrer Einnahmen durch Einsparungen ab. Ein Jahr zuvor hatte die Deutsche Bank 120 Millionen Euro verdient. Analysten hatten im Durchschnitt für das erste Quartal 2019 einen Rückgang auf 55 Millionen Euro erwartet.
Konzernchef Christian Sewing zog eine zuversichtliche Zwischenbilanz. Schon jetzt ergebe sich «ein Gesamtbild, das viele nach dem schwachen Jahresstart nicht für möglich gehalten hätten.» Die Marktbedingungen hätten sich «gegen Ende des Quartals spürbar verbessert».
Fusion mit UBS?
Einig waren sich die Vorstände von Deutsche Bank und Commerzbank, dass ein Zusammenschluss «keinen ausreichenden Mehrwert» bringen würde. Es sei sinnvoll gewesen, «diese Option einer innerdeutschen Konsolidierung zu prüfen», teilten sie am Donnerstag mit.
Bei künftigen Zusammenschlüssen unter Geldhäusern wolle die Deutsche Bank aber mitmischen. «Ich erwarte über die nächsten Jahre in Europa noch eine Banken-Konsolidierung», sagte Sewing «Bild». «Und dabei möchte ich nicht nur zusehen, sondern auch Akteur sein.»
Gerüchten zufolge überlegen die Deutsche Bank und die UBS eine Teilfusion, offiziell bestätigt ist dies aber nicht.
Kritiker einer Fusion hatten von Anfang an mit einem gewaltigen Stellenabbau und möglichen Filialschliessungen argumentiert. 30 000 Jobs hätte ein solcher Zusammenschluss gekostet - so die Befürchtung der Gewerkschaft Verdi.