Der Dax Performance Index zeigt eine Abwärtsbewegung im deutschen Aktienmarkt. Nach einem Rekordhoch letzte Woche rutschte der Dax wegen Zinsangst wieder ab.
Dax Performance Index
Die Aktien im Dax Performance Index sind auf Talfahrt. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag fiel der Dax auf 15'840 Punkte.
  • Grund dafür dürfte die erneuerte Zinsangst sein.
  • Die BMW-Aktie gewinnt an Wert, Corona-Profiteure büssen ein.

Der deutsche Aktienmarkt bewegt sich weiter im Minus. Der Dax schaffte am Montag einen positiven Auftakt. Doch dann drehte er knapp über der Marke von 16'000 Punkten nach unten und fiel bis auf 15'840 Punkte.

Eine Stunde nach dem Auftakt verlor er 0,34 Prozent auf 15'893,59 Punkte. Der MDax büsste nach stabilem Start zuletzt 0,75 Prozent auf 34'715,20 Punkte ein. Mitte der Vorwoche war der Dax mit 16'285 Punkten noch bis auf fünf Punkte an sein Rekordhoch herangelaufen. Zwei Tage lang rutschte er dann aber wegen erneuerter Zinsangst deutlich ab.

Dax Performance Index durch Analysten beeinflusst

Andreas Büchler, Chartexperte bei Index-Radar: «Marktteilnehmer sind derzeit offensichtlich noch nicht dazu bereit, den deutschen Aktienindex zu Preisen oberhalb seines Vorjahreshochs zu kaufen». Neue Hinweise dürfte es im Wochenverlauf geben aus Inflationsdaten in den USA und der beginnenden Berichtssaison.

Bewegung in Einzelwerte kam am Montag vor allem durch Analystenstimmen. Die BMW-Aktie gehörte nach einer Kaufempfehlung durch Goldman Sachs mit 1,5 Prozent zu den klaren Dax-Gewinnern. Bei Infineon ging es trotz einer Kaufempfehlung durch die US-Bank Citigroup verhaltener zu, wie der Dax Performance Index zeigte.

Nach positivem Start drehte der Kurs hier mit 1,1 Prozent ins Minus. Damit änderte sich nichts daran, dass die Anleger an die Technologie-Branche besonders vorsichtig herangehen wegen der Sorgen vor steigenden Zinsen. So wirken höhere Zinsen gerade auf Aktienkurse von Unternehmen negativ, die im Vergleich zu Ergebnisentwicklung besonders hoch bewertet sind.

Corona-Profiteure geben ab

Auf der Verliererseite tauchten die Adidas- und Eon-Aktien nach gestrichenen Kaufempfehlungen auf. Adidas setzten ihre jüngste Talfahrt mit einem Abschlag von einem Prozent fort, nachdem HSBC abstufte. Eon wird nun von Goldman Sachs nach zuletzt guter Kursentwicklung «Neutral» bewertet, hier sank der Kurs um 0,4 Prozent.

Hinten im Dax versammelten sich bisherige Corona-Profiteure, darunter die Online-Spezialisten Hellofresh und Zalando mit Abgaben von mehr zwei Prozent. Auch Gesundheitswerte, die von der Pandemie beflügelt wurden, gaben nach. Schlusslicht im Dax Performance Index waren die Aktien des Laborausrüsters Sartorius mit einem Abschlag von 2,7 Prozent.

In letztere Kategorie zählen auch Aktien von Siemens Healthineers mit einem Abschlag von 2,4 Prozent. Hier verwiesen Händler auf einen Medienbericht, wonach sich das Medizintechnik-Unternehmen nach dem Milliardenzukauf von Varian für weitere grosse Zukäufe rüstet. Laut einem Börsianer reagieren Anleger auf solche Meldungen gerne nervös, was sich im Dax Performance Index widerspiegelt.

Aktien von Halbleiter- und Autozulieferern gestiegen

In der zweiten Börsenreihe fielen die zwei Prozent höheren Aktien der Lufthansa positiv auf. Sie erreichten ein Hoch seit September. Spitzenreiter im MDax waren jedoch die fast drei Prozent festeren Aixtron-Titel nach einer Hochstufung durch die Investmentbank Oddo BHF. In seiner Studie rechnet Analyst Stephane Houri 2022 nun doch mit einem Wachstumsjahr für den Halbleiterzulieferer.

Im SDax stiegen die Aktien von Vitesco um 1,3 Prozent. Der von Continental abgespaltete Autozulieferer verkündete mehrere Grossaufträge aus dem Ausland. Darunter sei die Order eines US-Automobilkonzerns im Wert von mehr als einer Milliarde Euro.

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