Die Hauptversammlungen der Aktionäre am Dax wurden während Corona digital abgehalten. Einige Konzerne wollen nun daran festhalten.
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Dax-Werte werden im Handelssaal der Frankfurter Wertpapierbörse angezeigt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Während der Pandemie wurden digitale Hauptversammlungen am Dax ermöglicht.
  • Einige Konzerne möchten die nun digital weiterführen.
  • Sie sehen Sparpotential in den digitalen Treffen, verglichen mit den Präsenztreffen.

Während der Corona-Pandemie wurde es ermöglicht, die Hauptversammlungen am Deutschen Aktienindex (Dax) digital abzuhalten. 17 von 40 Konzernen wollen diese Möglichkeit weiterhin nutzen. Sieben weitere präferieren die Präsenz, zehn sind noch unentschieden.

Das virtuelle Format habe den Vorteil einer höheren Reichweite, erklärte BMW gegenüber der Zeitung. Beiersdorf und Continental halten demnach eine virtuelle Versammlung ihrer Anteilseignerinnen und -eigner vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung für zeitgemässer. Der Gesundheitskonzern Fresenius bezeichnete die Form als «ökologisch nachhaltiger». Siemens Energy nannte die grössere Planungssicherheit als Vorteil.

Austausch wird in Präsenz mehr gefördert

Mehrere Konzerne gaben an, sie könnten durch digitale Hauptversammlungen Geld sparen, weil sie etwa keine grossen Hallen mehr anmieten müssen. Beiersdorf sieht Einsparungen im «sechsstelligen Bereich», der Chiphersteller Infineon spricht von «einigen hunderttausend Euro». Der Spezialchemiekonzern Covestro, Eon und Siemens Energy geben an, dass die virtuelle Alternative nur halb so viel kostet. Fresenius beziffert die Ersparnis auf ein Viertel.

Für Aktionärstreffen in Präsenz entschieden sich laut «Handelsblatt»-Umfrage bislang Airbus, BASF, die Deutsche Telekom, Henkel, Porsche, Qiagen und Symrise. BASF begründete dies mit dem «unmittelbaren Austausch mit Aktionären». Symrise nannte die virtuelle Veranstaltung «zu komplex in der Umsetzung». Porsche will das Unternehmen mit der Präsenzveranstaltung «greifbar machen».

Furcht vor Beschneidung des Rederechts

Aktionärstreffen fanden bis Ausbruch der Pandemie immer in Präsenz statt, coronabedingt ermöglichte die Politik aber rein digitale Treffen. Im vergangenen Sommer änderte der Bundestag dann das Aktiengesetz so, dass Aktionärstreffen auch weiterhin digital abgehalten werden können.

Die Verlegung der Treffen ins Internet ist bei Anlegerinnen und Anlegern umstritten. Manche befürchten eine Beschneidung ihres Rede- und Fragerechts.

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