Die «Bilanz» hat die Liste der 300 Reichsten in der Schweiz veröffentlicht. Die Familie Blocher schafft es wieder nicht in die Top Ten - trotz Vermögensgewinn.
Das sind die 10 Reichsten Menschen in der Schweiz. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die 300 Reichsten in der Schweiz haben 2019 ganze 27 Milliarden Franken mehr als im 2018.
  • Neu in der Top Ten ist der russisch-finnische Oligarch Gennadi Timtschenko.
  • Familie Blocher schafft es trotz einer Milliarde mehr knapp nicht in die Top Ten.

Die 300 Reichsten in der Schweiz sind wieder reicher geworden. Die Vermögensvermehrung hat um vier Prozent zugenommen. Heisst in absoluten Zahlen: Die 300 Reichsten sind zusammen 702 Milliarden Franken schwer. Das sind im Schnitt 2340 Millionen Franken.

Das geht aus der neusten Publikation des Wirtschaftsmagazin «Bilanz» hervor. Allerdings: Der Zuwachs konzentriert sich nur auf wenige Köpfe, denn nur jeder Sechste (insgesamt 48) ist tatsächlich vermögender geworden. Bei drei von vier aufgeführten Reichsten hat das Vermögen stagniert. 29 verzeichneten Einbussen.

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Die Gebrüder Kamprad, Erben des 2018 verstorbenen Ikea-Gründers Ingvar Kamprad, besitzen fast doppelt so viel wie die Familie Oeri-Hoffmann, Mehrheitsaktionäre der Basler Pharmafirma Roche. - Nau

Top Ten fast unverändert

Dabei haben allein die reichsten zehn Personen/Familien ihr Vermögen um 18 Milliarden aufgestockt. Zusammen kommen sie auf ein Vermögen von 221 Milliarden.

Nach wie vor an der Spitze sind die Gebrüder Kamprad. Die Erben des Ikea-Imperiums – inzwischen allesamt Schweizer – repräsentieren ein Vermögen von rund 55 Milliarden. An zweiter Stelle rangieren mit 27 bis 28 Milliarden weiterhin die Familien Hoffmann und Oeri, mit ihren Anteilen am Pharmakonzern Roche.

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Ikea-Gründer Ingvar Kamprad ist am 27. Januar 2018 im Alter von 91 Jahren verstorben. Seither lenken seine drei Söhne das Ikea-Imperium. - dpa

Neu in den Top 3 ist mit 23 bis 24 Milliarden Chanel-Grossaktionär Gérard Wertheimer (2017: 5). Und neu in die Top Ten schafft es der russisch-finnische Oligarch Gennadi Timtschenko.

Sein Vermögen soll dank seiner Beteiligung am russischen Gasproduzenten Novatek um die fünf Milliarden angeschwollen sein. Mit 16 bis 17 Milliarden landet er auf Rang 6 und verdrängt damit das Kaffeeimperium der Familie Jacobs aus den Top Ten (2017: 9).

Die Auf- und Absteiger

Zu den Aufsteigern im Vergleich zu 2018 zählen nebst Timoschenko auch Alrice-Besitzer Patrick Drahi (+5 Mrd.) und Gérard Wertheimer (ebenfalls +5 Mrd.). Auch die Familie Blocher (Platz 11) hat mit seinen Beteiligungen bei der Ems-Chemie und dem Läckerli Huus um eine Milliarde zugelegt.

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Ems-Chefin und Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher. - Keystone

Die Verliererseite führt Glencore-CEO Ivan Glasenberg an. Das Vermögen des Rohstoffmagnaten soll um 1,25 Milliarden geschrumpft sein. Ebenfalls geschrumpft ist das Vermögen des Uhren-Imperiums Hayek (-1 Mrd.) und der liechtensteinischen Bautechnik-Familie Hilti (-750 Mio.).

Fünf neue Milliardäre

Unter den 300 Reichsten der Schweiz sind insgesamt 139 Milliardäre. Das sind fünf mehr als im Vorjahr.

Insgesamt 13 Personen haben es neu auf die Liste der 300 Reichsten in der Schweiz geschafft. Darunter auch bekannte Namen wie Martin und Alexander Kind (Hörgeräte und Sehhilfen), Markus Rieker (Schuhfabrik) und UBS-Chef Sergio Ermotti.

Sergio Ermotti
UBS-Chef Sergio Ermotti darf sich fortan auch zu den 300 Reichsten der Schweiz zählen. - keystone

Fun-Facts:

- Als die «Bilanz» 1989 erstmals eine Liste der 100 reichsten Schweizer publizierte, waren sie zusammen 66 Milliarden schwer. Heute verfügen alleine die zwei Reichsten (Gebrüder Kamprad und Familie Hoffmann und Oeri) mit 82 Milliarden über weitaus mehr Vermögen als die 100 zusammen.

- Die Familie Kamprad hält seit 18 Jahren ununterbrochen die Spitze der 300 Reichsten.

- 13 Neue haben es in die Liste der 300 Reichsten geschafft. Zusammen bringen sie 10,1 Milliarden Franken auf die Waage.

- Von den weltweit 2153 Milliardären (laut «Forbes» 2019) lebt jeder 15. in der Schweiz.

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