CS-Aktien erholen sich nach Ende der Kapitalerhöhung über 3 Franken
Die Aktien der Grossbank Credit Suisse haben am Freitag deutlich zugelegt und wieder über die Marke von 3 Franken geschlossen. Am Markt zeigte man sich erleichtert, dass die Kapitalerhöhung durch bestehende Aktionäre erfolgreich abgeschlossen wurde. Wie die CS am Donnerstagabend mitgeteilt hatte, wurden dabei 98,2 Prozent der angebotenen neuen Aktien gezeichnet.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitag legten die in den vergangenen Wochen schwer gebeutelten CS-Aktien als stärkste Bluechip-Werte bis Börsenschluss um 6,8 Prozent auf 3,141 Franken zu.
Bereits am Vortag hatten die Titel im Hinblick auf den Abschluss der Kapitalerhöhung klar fester geschlossen. Das Allzeittief hatten die Titel im Umfeld der laufenden Kapitalaufstockung in der vergangenen Woche bei 2,654 Franken erreicht. Im zu Ende gehenden Jahr 2022 stehen die CS-Aktien weiterhin über 60 Prozent im Minus.
Insgesamt konnte die Grossbank im Rahmen der zweiten Stufe ihrer Kapitalerhöhungen wie geplant um über 2,2 Milliarden Franken aufstocken. Knapp 1,8 Milliarden Franken hatte die Credit Suisse bereits Ende November über eine Kapitalerhöhung von einer Gruppe von qualifizierten Anlegern eingenommen. Dazu gehört die Saudi National Bank (SNB), die mit einem angepeilten Anteil von 9,9 Prozent neu die grösste Aktionärin der Credit Suisse ist.
Die Analysten der Bank of America empfahlen die CS-Titel am Freitag wieder bei einem Kursziel von 3,60 Franken zum Kauf, nachdem das Rating zuvor bei «Neutral» war. Nach der Kapitalerhöhung verfüge die Grossbank über dieselbe Marktkapitalisierung wie die Vermögensverwaltungsbank Julius Bär, kommentierte der zuständige Experte der US-Grossbank.
Gleichzeitig habe die CS aber ein Vermögensverwaltungsgeschäft, das eineinhalb Mal grösser sei und zudem noch eine grosse Inlandbank und ein Asset Management-Geschäft. Zudem liege das Verhältnis von Preis zu Buchwert auf dem tiefsten Niveau unter den europäischen Vermögensverwaltern.
Dank der Kapitalerhöhung, aber auch den zuletzt erfolgten weiteren Anleihenemissionen, habe die Grossbank auch ihre Liquiditäts-Kennzahlen wieder verbessert, kommentierten die ZKB-Analysten. Sie verwiesen auch auf die von der CS mitgeteilten Fortschritte bei der Restrukturierung der Investmentbank. Positiv zu werten sei auch, dass die eingeleiteten Kostensenkungsinitiativen laut den Angaben bereits rund 80 Prozent des für 2023 angestrebten Ziels umfassten.