Die Grossbank Credit Suisse passt nach den jüngsten Milliardenverlusten mit den Fonds Greensill und Archegos ihr Lohnsystem an.
archegos credit suisse
António Horta Osório ist am Sonntagabend als Verwaltungspräsident der Credit Suisse zurückgetreten. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Credit Suisse überarbeitet nach milliardenschweren Verlusten ihr Vergütungssystem.
  • Wenn Mitarbeitende hohe Risiken eingehen, sollen sie dafür nicht mit Boni belohnt werden.

Die Anpassung des Vergütungssystems geben Antonio Horta-Osorio und Thomas Gottstein bekannt. Der Verwaltungsratspräsident und der Konzernchef der Credit Suisse gaben der «NZZ am Sonntag» ein Interview.

Die Bank werde die variable Vergütung so gestalten, dass kein Anreiz mehr bestehe, überhöhte Risiken einzugehen. Aus diesem Grunde sei die Credit Suisse daran, das Vergütungsmodell anzupassen. Die Löhne würden stärker an die eingegangenen Risiken und den ökonomischen Gewinn gekoppelt.

Credit Suisse
Thomas Gottstein ist Konzernchef der Credit Suisse. - Keystone

Wenn ein Geschäft kapitalintensiv sei und dadurch als Konsequenz Gewinne erwirtschafte, würden die Manager nicht mit höheren Boni belohnt. Die Bank sei daran, ihr neues Vergütungssystem zu entwickeln. Details werde die Bank im ersten Halbjahr 2022 vorstellen.

Bei der Neuausrichtung der Bank komme es zu substanziellen Änderungen. Die CS verschiebe 3 Milliarden Franken ihres Kapitals vom Investment Banking zum Wealth Management. Das sei eine Zunahme von rund 25 Prozent. Die Bank habe das Ziel, bis 2024 total 500 neue Kundenberater einzustellen.

Die Credit Suisse will das Vergütungssystem anpassen – zu recht?

Die CS habe in den letzten Monaten verschiedene Massnahmen geprüft. Man sei zum Schluss gekommen, dass mit dieser Strategie mittelfristig die besten Erträge erzielt werden könnten. Vor allem auch im Verhältnis zum eingegangenen Risiko, das die CS deutlich verringern werde.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FrankenNZZCredit Suisse