China untersucht mögliches Antidumping bei australischem Wein. Die Massnahme könnte die Weinindustrie von Australien hart treffen.
Hintergrund des Streits dürfte Australiens Position in Sachen Hongkong sein. (Symbolbild)
Hintergrund des Streits dürfte Australiens Position in Sachen Hongkong sein. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/EPA/BARBARA WALTON
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Beziehung zwischen Australien und China verschlechtert sich weiter.
  • China hat eine Antidumping-Untersuchung zu australischem Wein eingeleitet.
  • Völlig zu Unrecht ist sich der australische Handelsminister Simon Birmingham sicher.

China hat eine Antidumping-Untersuchung zu Weinimporten aus Australien eingeleitet. Damit werden die angeschlagenen Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter belastet. Es handelt sich bereits um den dritten australischen Industriezweig, den Peking in diesem Jahr ins Visier genommen hat. Zuvor hatte China Handelsbeschränkungen für Rindfleisch und Gerste aus Down Under erlassen.

Die Massnahme könnte die Weinindustrie hart treffen. Allein im 2019 hatte Australien Weine im Wert von 1,25 Milliarden Australischen Dollar (gut 800 Millionen Franken) nach China exportiert. Das entspricht einem Drittel der gesamten australischen Weinausfuhren.

Nach Angaben des chinesischen Handelsministeriums soll die Untersuchung bis Mitte August 2021 dauern. Sie könnte «unter besonderen Umständen» aber bis Februar 2022 verlängert werden.

Chinas Ankündigungen seien beunruhigend und ungerechtfertigt

Der australische Handelsminister Simon Birmingham bezeichnete Chinas Ankündigung als beunruhigend und ungerechtfertigt. «Dies ist eine sehr enttäuschende und verwirrende Entwicklung», zitierte der Sender «ABC» den Politiker. «Australischer Wein wird nicht zu Preisen verkauft, die unter dem Marktpreis liegen, und Exporte werden nicht subventioniert.»

Das Verhältnis zwischen den beiden Staaten ist angespannt. Dies, nachdem Australien die Demokratiebewegung in Hongkong unterstützt und Huawei aus dem australischen 5G-Netzwerk verbannt hatte. Zudem hatte die Regierung in Canberra die territoriale Expansion Chinas und die Militarisierung im Südchinesischen Meer kritisiert.

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