Grossbritannien kritisierte Chinas Sicherheitsgesetz. Als Folge davon hat die Hongkonger Regieruschefin ihre Ehrenposition der Uni Cambridge abgegeben.
ARCHIV - Carrie Lam, Regierungschefin der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong, nimmt Fragen von Journalisten bei einer Pressekonferenz entgegen. Nach britischer Kritik an Chinas Sicherheitsgesetz hat sich die Regierungschefin von Hongkong, Carrie Lam, von der britischen Elite-Universität Cambridge getrennt. Foto: Vincent Yu/AP/dpa
ARCHIV - Carrie Lam, Regierungschefin der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong, nimmt Fragen von Journalisten bei einer Pressekonferenz entgegen. Nach britischer Kritik an Chinas Sicherheitsgesetz hat sich die Regierungschefin von Hongkong, Carrie Lam, von der britischen Elite-Universität Cambridge getrennt. Foto: Vincent Yu/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Vincent Yu

Das Wichtigste in Kürze

  • Carrie Lam gibt ihre Ehrenposition an der Universität Cambridge auf.
  • Die Hongkonger Regierungschefin ist nach der Kritik am Sicherheitsgesetz «enttäuscht».
Ad

Nach britischer Kritik an Chinas Sicherheitsgesetz hat sich die Regierungschefin von Hongkong, Carrie Lam, von der britischen Elite-Universität Cambridge getrennt. Sie habe ihre Ehrenposition am Wolfson College der Hochschule aufgegeben, teilte Lam am Samstag bei Facebook mit.

Nach Meinung der Universität weiche das Sicherheitsgesetz von den «Prinzipien der akademischen Freiheit und der Meinungsfreiheit» ab und bestrafe Lehrende, die die Regierung kritisierten, sagte Lam zur Begründung.

Cambridge
Die Berühmte Cambridge University - AFP/Archiv

Sie sei von der Haltung des Colleges sehr enttäuscht und halte die Bedenken für unbegründet. Die Politikerin hatte ihre britische Staatsbürgerschaft 2007 für eine Position in der Hongkonger Regierung aufgegeben.

«Honorary Fellowship» seit 2017

Die ehemalige britische Staatsbürgerin Lam hatte im Jahr 2017 nach ihrer Wahl zur Regierungschefin in Hongkong ein sogenanntes Honorary Fellowship von der Universität erhalten.

Chinas Hongkong-Politik ist international vor allem aufgrund des neuen Sicherheitsgesetzes schwer in die Kritik geraten. Es war von Peking ungeachtet der Reaktionen Ende Juni verabschiedet worden.

Das Gesetz richtet sich in Hongkong gegen Aktivitäten, die China als subversiv, separatistisch oder terroristisch ansieht. Auch soll es «heimliche Absprachen» mit Kräften im Ausland bestrafen.

Virus Outbreak Hong Kong
Carrie Lam - keystone

Die demokratische Opposition geht davon aus, dass das Gesetz vor allem auf sie abzielt. Grundsätzlich wird ein Ende des Prinzips «ein Land, zwei Systeme» befürchtet, nach dem die frühere britische Kronkolonie seit der Rückgabe 1997 an China autonom und mit eigenen Freiheitsrechten verwaltet wird.

Grossbritannien hatte im Juli wie viele andere Länder aus Protest gegen das Gesetz sein Auslieferungsabkommen mit Hongkong auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FacebookHongkongRegierungGesetzOppositionProtest