Chef von Goldman Sachs verspricht Hilfe für überarbeitete Jungbanker
Der Nachwuchs der US-Bank Goldman Sachs soll freie Samstage bekommen. Dies und weitere Massnahmen verspricht CEO David Solomon.

Das Wichtigste in Kürze
- David Solomon, der CEO der Goldman Sachs, verspricht Jungbankern Unterstützung.
- Der Nachwuchs beschwerte sich zuvor, dass sie derzeit zu überarbeitet sind.
- Das Management strengt sich nun stärker an, freie Samstage zu gewährleisten.
Der Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs verspricht dem überarbeiteten Nachwuchs Unterstützung. Das Management strenge sich stärker an, um freie Samstage zu gewährleisten. Dies sagte David Solomon laut einem Reuters vorliegenden Gesprächsprotokoll.
So soll die Regel, dass Mitarbeiter am Wochenende nur in besonderen Umständen arbeiten können, stärker umgesetzt werden. Damit solle sichergestellt werden, dass wenigstens ein Tag in der Woche arbeitsfrei sei. Die Marktturbulenzen in der Corona-Krise haben den Investmentbanken eine hohe Nachfrage beschert.
Neue Mitarbeiter für Goldman Sachs
Die am stärksten belasteten Teams sollten mit Bankern aus anderen Abteilungen verstärkt werden, heisst es in dem Protokoll weiter. Dazu sollen zusätzliche Jungbanker eingestellt werden. Goldman Sachs verstehe, dass die Belegschaft in der Corona-Pandemie unter besonderem Druck stehe. Zumal die meisten Mitarbeiter von zuhause aus arbeiteten.

«Im Leben mit Homeoffice fühlt es sich so an, als ob wir rund um die Uhr in Verbindung stehen müssen.» Dies sagte Solomon. «Wir müssen Unterstützung geben und Richtlinien aufstellen. Das ist nicht leicht, und wir arbeiten hart daran, dass es besser wird.»
100 Stunden Arbeitswoche
Vergangene Woche berichtete Reuters, dass eine Jungbanker das Spitzenmanagement im Februar über ihre hohe Arbeitsbelastung informiert haben. Um der Rekord-Nachfrage der Kunden nachzukommen, arbeiteten viele von ihnen fast 100 Stunden in der Woche. Mit zum Teil nur fünf Stunden Schlaf pro Nacht. Jeder zweite der Jungbanker gab an, bis zum Sommer zu kündigen, sollten sich die Bedingungen nicht verbessern.
Gerade bei Investmentbanken kommt es immer wieder zu Berichten über ausufernde Arbeitszeiten. 2013 war ein Praktikant bei der Investmentbank der Bank of America Merrill Lynch gestorben. Er hatte 72 Stunden ohne Schlaf durchgearbeitet.