Bundesbank empfiehlt bis 2070 Rente mit über 69

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Deutschland,

Die Bundesbank hat zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen eine deutliche Anhebung des Rentenalters auf über 69 Jahre vorgeschlagen.

Rentner auf einer Parkbank
Rentner auf einer Parkbank - dpa/dpa/picture-alliance

Das Wichtigste in Kürze

  • Notenbank verweist auf demografischen Wandel.

Die demografische Entwicklung setze künftig die «Rentenfinanzen unter Druck», schreibt die Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht. So werde wohl die Lebenserwartung weiter steigen, ausserdem würden die Beschäftigten der Babyboomer-Generationen ab Mitte der 2020er Jahre in den Ruhestand treten.

Die Bundesbank schlägt nun auf der Grundlage von Simulationen vor, das Rentenalter an die zunehmende Lebenserwartung zu koppeln und es nach 2030 so anzuheben, «dass die Relation von Renten- zu Beitragsjahren in etwa stabil bleibt». Dann verlängerten sich sowohl die Erwerbsphase als auch die Rentenphase. Das Rentenalter müsse dazu bis zum Jahr 2070 auf 69 Jahre und vier Monate steigen, empfiehlt die Bundesbank.

So würden zum einen Sozialbeiträge und Steuern gestützt, ausserdem wüchsen mit einem steigenden Rentenalter und längeren Erwerbsphasen die Rentenansprüche, argumentiert die Bundesbank. Die Altersgrenze von ursprünglich 65 Jahren soll nach den derzeitigen Bestimmungen bis 2029 auf 67 Jahre steigen, um dem demografischen Wandel Rechnung zu tragen. Ein höheres Renteneintrittsalter darüber hinaus wird immer wieder auch aus der Politik gefordert.

«Ein höheres Renteneintrittsalter halte ich für falsch», sagte dazu SPD-Fraktionsvize Katja Mast dem «Handelsblatt». Die nicht gewollte Umverteilung in der Rente müsse Schritt für Schritt behoben werden, forderte sie. «Denn gerade Menschen mit geringem Einkommen leben deutlich kürzer und profitieren dadurch proportional weniger von ihren eingezahlten Beiträgen als Besserverdienende.»

Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch kritisierte, der Vorschlag der Bundesbank habe «mit der Lebensrealität der Menschen wenig zu tun». Die Rente sei nicht deshalb unter Druck, weil die Menschen älter würden, «sondern weil es dringenden Reformbedarf gibt». Nötig seien höhere Einnahmen der Rentenkasse - etwa indem auch Beamte und Selbständige in die gesetzliche Rente einzahlten.

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