Britischer Bankchef tritt wegen Verbindungen zu Epstein zurück

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Grossbritannien,

Der Chef der britischen Grossbank Barclays, Jes Staley, ist wegen seiner Verbindungen zum verstorbenen US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zurückgetreten.

Jes Staley im Jahr 2018
Jes Staley im Jahr 2018 - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Vorläufige Ergebnisse der Ermittlungen gegen Staley liegen vor .

Staley wolle die vorläufigen Ergebnisse der Ermittlungen der britischen Finanzaufsicht gegen ihn anfechten, teilte die Bank am Montag mit. Sie betonte, im vorläufigen Ergebnis sei nirgends festgestellt worden, dass Staley die mutmasslichen Verbrechen Epsteins «gesehen» oder davon Kenntnis gehabt habe.

Der Multimillionär Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Barclays hatte bereits im Februar 2020 mitgeteilt, dass Ermittlungen gegen Staley in Zusammenhang mit Epstein liefen. Staley stammt aus den USA; er machte Anfang der 2000er Jahre, damals als Leiter der Privatkundenabteilung der US-Bank JPMorgan, Geschäfte mit Investmentbanker Epstein.

Staley hatte damals erklärt, er habe nur bis Sommer oder Herbst 2015 Kontakt zu Epstein gehabt. «Im Lichte dessen, was wir jetzt wissen, bedauere ich zutiefst, dass ich Verbindungen zu Jeffrey hatte.» Barclays sprach Staley damals das Vertrauen aus.

Am Freitag nun hätten die britischen Aufsichtsbehörden FCA und PRA die Bank über das vorläufige Ergebnis ihrer Ermittlungen unterrichtet, teilte Barclays weiter mit. Staley werde dieses anfechten, deshalb seien er und der Verwaltungsrat übereingekommen, dass er von seinem Amt an der Spitze der Bank zurücktrete. Der Verwaltungsrat betonte, Staley habe Barclays seit Dezember 2015 «mit Erfolg» geführt. Das vorläufige Ergebnis der Ermittlungen wollte sie nicht kommentieren.

Staley habe eine Kündigungsfrist von zwölf Monaten und werde sein Jahresgehalt in Höhe von 2,4 Millionen Pfund (2,8 Millionen Euro) und andere an seine Position gekoppelte Bezüge bis Ende Oktober 2022 auch weiterhin erhalten, erklärte die Bank. Barclays hatte kürzlich einen Rekordgewinn von 5,3 Milliarden Pfund für die ersten neun Monate dieses Jahres bekanntgegeben.

Epstein war bereits wegen Sexualverbrechen verurteilt und wurde nach seiner neuerlichen Festnahme 2019 tot in seiner Gefängniszelle im New Yorker Stadtteil Manhattan aufgefunden. Nach offiziellen Angaben nahm er sich das Leben.

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