In Grossbritannien hält sich die Inflation überraschend stabil.
Inflationsrate
Die Inflationsrate in Grossbritannien: Im Monatsvergleich zeigte sich ein unerwartet kräftiger Rückgang der Verbraucherpreise. (Symbolbild) - AFP

In Grossbritannien hat sich die Inflation zu Beginn des Jahres überraschend stabil gehalten. Die Teuerungsrate verharrte im Januar weiter auf 4,0 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Analysten hatten hingegen einen erneuten Anstieg der Inflation erwartet und im Schnitt mit einer Jahresrate von 4,1 Prozent gerechnet.

Im Monatsvergleich zeigte sich ein unerwartet kräftiger Rückgang der Verbraucherpreise. In dieser Betrachtung meldete das Statistikamt einen Dämpfer um 0,6 Prozent, der damit doppelt so stark wie erwartet ausgefallen ist. Besonders deutlich fielen die Preise für Kleidung und Schuhe sowie für Möbel und Haushaltswaren.

Rückläufige Tendenzen

Eine Stagnation zeigte sich auch bei der Kernrate der Verbraucherpreise, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie oder Nahrungsmittel herausgerechnet werden. Hier lag die Jahresrate im Januar unverändert bei 5,1 Prozent. Im Herbst 2022 war die Inflation in Grossbritannien in der Spitze noch bis auf rund elf Prozent gestiegen, als sich vor allem Energie- und Rohstoffpreise wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine stark verteuert hatten. Seitdem ist die Inflation im Vereinigten Königreich tendenziell rückläufig.

Die Regierung hat den Rückgang der Inflation zu einem ihrer wichtigsten Ziele erklärt. «Inflation gehe nie geradlinig zurück», teilte Finanzminister Jeremy Hunt der Nachrichtenagentur PA mit. Es habe grosse Fortschritte gegeben, und die Zentralbank gehe davon aus, dass die Inflation in einigen Monaten auf etwa zwei Prozent sinken werde.

Die britische Zentralbank hat wegen der hohen Lebenshaltungskosten deutliche Zinsanhebungen vorgenommen. Für dieses Jahr werden wegen der geringeren Inflation Zinssenkungen erwartet. Zeitpunkt und Ausmass sind aber ungewiss.

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