Die britische Behörden haben am Mittwoch Büros des Stahlimperiums GFG Alliance im Greensill-Skandal durchsucht. Es wurden Dokumente beschlagnahmt.
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Ein Schild mit dem Firmennamen «Greensill Bank» hängt am Eingang der Bremer Privatbank. Die Credit Suisse hatte bei der Versicherung der Greensill Fonds gespart. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die britische Greensill-Bank musste Insolvenz anmelden.
  • Die Unternehmensgruppe Gupta Family Group Alliance (GFG) geriet dadurch in Schieflage.
  • Nun wurden auch Büros der GFG untersucht.

Im Zusammenhang mit dem Skandal um den insolventen Finanzdienstleister Greensill Capital hat die britische Behörde für schwere Betrugsdelikte SFO (Serious Fraud Office) am Mittwoch Büros des Stahlimperiums GFG Alliance durchsucht. Wie das SFO mitteilte, wurden dabei Dokumente wie Bilanzen, Jahresberichte und Korrespondenz beschlagnahmt. Mehrere führende Mitarbeiter seien befragt worden.

Im Blick seien dabei auch die Vereinbarungen mit Greensill Capital, hiess es damals. Die britischen Ermittler hatten nach der Greensill-Insolvenz im vergangenen Jahr ein Verfahren gegen die Unternehmensgruppe Gupta Family Group Alliance (GFG) wegen des Verdachts auf Betrug, betrügerischen Handel und Geldwäsche eingeleitet.

GFG ist durch die Greensill-Insolvenz selbst in Schieflage geraten. Der weltweit agierende Konzern betreibt in Grossbritannien mehrere Stahlwerke. Insgesamt beschäftigt GFG nach eigenen Angaben mehr als 35'000 Menschen.

Credit Suisse in Bedrängnis geraten

In der Schweiz ist die Credit Suisse im Greensill-Skandal in Bedrängnis geraten. Die Grossbank musste Anfang März 2022 die Schliessung und Liquidierung ihrer mit Greensill Capital geführten Lieferkettenfonds bekannt geben. Von den Fondsvermögen von ursprünglich rund 10 Milliarden US-Dollar hat die CS mittlerweile 7,3 Milliarden einsammeln können. An die Investoren sind daraus bisher 6,75 Milliarden Dollar ausgezahlt worden.

In Grossbritannien sorgte der Fall auch politisch für Wirbel. Der frühere Premierminister David Cameron hatte nach seinem Ausscheiden aus dem Amt für Greensill Lobby-Arbeit gemacht. Cameron hatte mit Dutzenden E-Mails und Textnachrichten versucht, Regierungsmitglieder davon zu überzeugen, Greensill mit staatlichem Geld über Wasser zu halten.

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Ex-Premier David Cameron. - AFP/Archiv

Die Beziehungen mit Unternehmensgründer Lex Greensill hatte Cameron bereits während seiner Zeit als Premierminister von 2010 bis 2016 eingefädelt.

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