Börsenguru sagt «tiefe Rezession und Kreditkollaps» voraus
Die Börsen in den USA, in Europa und der Schweiz haben sich wieder etwas erholt. Doch laut einem Experten scheint das Schlimmste noch nicht überwunden zu sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Finanzmärkte der USA und Europa scheinen sich seit März etwas erholt zu haben.
- Dies hat bei Anlegern eine grosse Unsicherheit ausgelöst.
- Laut Experten scheint ein weiterer Absturz bevorzustehen.
Die Börsen in den USA scheinen sich seit Mitte März wieder von der Krise erholt zu haben. Gemäss Experten soll dies aber noch nicht das Ende gewesen sein. In Zukunft könnten den Banken noch einige Hürden bevorstehen, wie «Bloomberg» berichtet.
Experten reden von einem deutlichen Absturz der Börsen in den nächsten Monaten. Chris Harvey, Analyst beim US-Finanzdienstleister Wells Fargo, erwartet in den nächsten drei bis sechs Monaten eine Korrektur von zehn Prozent. Gründe dafür sollen die immer schwächer werdende Weltwirtschaft, die Kapitalengpässe und die aggressive Zinspolitik sein.
Rezessionsgefahr und niedrige Rendite
Eine düstere Zukunftsvorhersage trifft auch Börsenguru Paul Singer (78). Er hatte schon 2008 vor den Hypothekengeschäften in den USA gewarnt.
Nun bestehe erneut Rezessionsgefahr.
Im Interview mit dem «Wall Street Journal» betont Singer: «Wir sehen die Möglichkeit einer langen Periode mit niedrigen Renditen bei Finanzanlagen und Immobilien.» Zudem redet Singer von tiefen Firmengewinnen, einer höheren Arbeitslosenquote und viel Inflation.
Singer prognostizierte bereits im 2020: Die hohe Inflation und wachsenden Schulden wären nur mit Inkaufnahme einer «tiefen Rezession und einem Kreditkollaps» zu bewältigen.
Die Weltwirtschaft habe die Auswirkungen der Pandemie und des Ukraine-Kriegs langsam überwunden.
Jedoch berichtet der Internationale Währungsfonds (IWF): «Unter der Oberfläche bauen sich Turbulenzen auf. Die Situation ist fragil, wie uns die jüngste Instabilität im Bankensektion gezeigt hat.» Die Unsicherheiten bleiben also weiterhin bestehen.