BMW steigert Umsatz und operativen Gewinn, Überschuss sinkt jedoch.
Mit 78'905 Autos der Stammmarke BMW wurde der deutsche Konzern im zweiten Quartal in den USA 18,3 Prozent weniger Fahrzeuge los als im Vorjahreszeitraum. (Symbolbild)
BMW verzeichnet im Gesamtjahr 2023 eine verbesserte Profitabilität. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/DPA/CHRISTOPHE GATEAU

Der Autobauer BMW hat im abgelaufenen Jahr durch Preiserhöhungen und eine Verschiebung hin zu teureren Modellen profitabler gewirtschaftet. Während der Umsatz dank eines gestiegenen Absatzes um 9,0 Prozent auf 155,5 Milliarden Euro kletterte, legte das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern um fast ein Drittel auf 18,5 Milliarden Euro zu, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in München mitteilte.

Die operative Marge im Automobilbau, der wichtigsten Sparte der Bayern, stieg um 1,2 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent. Analysten hatten mit einem noch etwas besseren Wert gerechnet. Die Aktie schwankte nach der Mitteilung deutlich; zuletzt fiel sie um fast drei Prozent.

Aktienkurs reagiert volatil

BMW hat Umsatz und Betriebsergebnis im vergangenen Jahr kräftig gesteigert. Der Gewinn nach Steuern blieb mit 12,2 Milliarden Euro aber ein Drittel unter dem Rekordgewinn des Vorjahres, der von der Übernahme des chinesischen Gemeinschaftsunternehmens BBA geprägt war. Firmenchef Oliver Zipse sagte am Donnerstag in München: «Wir haben starkes Wachstum erzielt, dabei den Anteil unserer vollelektrischen Fahrzeuge spürbar erhöht und gleichzeitig die operative Profitabilität gesteigert.»

BMW hat im vergangenen Jahr mit 2,55 Millionen Autos einen Rekordabsatz erzielt und den Konzernumsatz um neun Prozent auf 155,5 Milliarden Euro gesteigert. Dazu trug auch ein höherer Anteil an Oberklasse- und Luxusautos bei. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um ein Drittel auf 18,5 Milliarden Euro zu. Die operative Marge im Kerngeschäft stieg von 8,6 auf 9,8 Prozent – das heisst, von 100 Euro Umsatz blieben 9,80 Euro Betriebsgewinn.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten des Konzerns stiegen um 14 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Sie erreichten damit einen neuen Höchststand. BMW rüstet sich derzeit für eine neue Fahrzeuggeneration mit vollelektrischem Antrieb, die sogenannte «Neue Klasse». Die Investitionen stiegen um 8,5 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro.

Überschuss von 12,2 Milliarden Euro

Gegenwind kam vom Kredit- und Leasinggeschäft: Der Vertragsbestand sank, die Zinskosten stiegen und der Wiederverkaufswert von Leasingrückläufern fiel etwas geringer aus. Das Vorsteuerergebnis des Segments Finanzdienst schrumpfte um fast acht Prozent auf knapp unter drei Milliarden Euro. «Die Entwicklung zu weniger positiven Vermarktungserlösen für Gebrauchtwagen wird sich 2024 voraussichtlich fortsetzen», teilte BMW mit.

Unter dem Strich erwirtschaftet der Dax-Konzern einen Überschuss von 12,2 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor hatte die Neubewertung der BBA-Anteile in Höhe von 7,7 Milliarden Euro das Finanzergebnis und den Konzerngewinn deutlich erhöht. Ohne diesen Einmaleffekt liege der Konzernüberschuss 2023 «moderat über dem Vorjahreswert», betonte BMW.

Als Dividende will der Vorstand 6.00 Euro je Stammaktie ausschütten. Das liegt 2.50 Euro unter dem Rekordwert des Vorjahres, ist aber etwas mehr als von Experten erwartet. Die Aktie gab nach Veröffentlichung der Geschäftszahlen am Donnerstagmittag fast zwei Prozent nach. Die gesamten Bilanzzahlen und einen Ausblick für das laufende Jahr will der BMW-Vorstand am kommenden Donnerstag vorlegen.

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