Im April steht Bitcoin erneut vor einem bedeutenden Ereignis: dem vierten Halving seit seiner Einführung.
Inflationsschutz für den Bitcoin: Beim «Halving» handelt es sich um eine Art automatischen Schutz gegen Wertverlust aufgrund eines zu hohen Angebots. Foto: Jens Kalaene/zb/dpa
Inflationsschutz für den Bitcoin: Beim «Halving» handelt es sich um eine Art automatischen Schutz gegen Wertverlust aufgrund eines zu hohen Angebots. - dpa-infocom GmbH

Im April ist es wieder so weit. Der Kryptowährung Bitcoin steht das nächste und insgesamt bisher vierte Halving bevor. Die Halbierung der Belohnung für das «Schürfen» neuer Bitcoins führte in der Vergangenheit jeweils zu einer Wertsteigerung, was die Besitzer von Bitcoins auf neue Allzeithochs hoffen lässt.

Beim Halving handelt es sich technisch gesehen um eine automatisch ausgeführte Änderung in der Bitcoin-Blockchain. Ein Bitcoin-Halving ereignet sich alle 210'000 Blöcke oder rund alle vier Jahre. Somit dürfte der «letzte» von den auf 21 Millionen limitierten Bitcoin voraussichtlich im Jahr 2140 geschürft werden.

Halving voraussichtlich am 17. April

Voraussichtlich am 17. April 2024 soll es nun wieder so weit sein. Bei dem im Bitcoin-Programmcode festgeschriebenen Block Nummer 840'000 halbiert sich die Belohnung wieder. Diese erhalten die «Miner» beim Lösen der höchst rechenintensiven «Blocksuche». Denn neue Bitcoin gelangen durch die Bereitstellung von Energie in Form von Rechenkapazität in den Markt.

Nach dem Halving gibt es nur noch 3,125 Bitcoin anstatt 6,25 pro «gefundenem» Block. Bei einem aktuellen Wert von rund 70'000 Dollar pro Bitcoin immer noch eine stattliche Summe. Diese muss aber mit den Energiekosten für das Finden eines neuen Blocks verrechnet werden.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich das «Schürfen» für viele «Miner» nach dem Halving nicht mehr lohnt, da der Wert der erhaltenen Bitcoins die Stromkosten nicht mehr deckt. Denn die nötige Rechenleistung («Hashrate»), die «Miner» rund um die Uhr ins Netzwerk werfen, kennt seit dem Sommer 2021 nur noch ein Richtung: Nach oben.

88 Millionen Tonnen CO2

Mittlerweile liegt die in die Bitcoin-Blockchain gepumpte Stromleistung bei knapp 160 Terrawattstunden. Dies entspricht laut dem Bitcoin Energy Consumption Index von Digiconomist in etwa dem jährlichen Stromverbrauch von Malaysia. Der dabei produzierte CO2-Austoss beziffert das Datenportal auf knapp 88 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr, was mit dem Ausstoss von Chile vergleichbar ist. Der Flugverkehr in der Schweiz produziert in einem Jahr laut Zahlen des Bundes rund 5,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

Diese Zahlen dürften für die meisten Anlegern aber eher nebensächlich sein. Sie versprechen sich vom «Halving» vor allem noch höhere Kurse. Denn die letzten drei Halbierungen hatten jeweils beträchtliche Wertzuwächse zur Folge. Allerdings schwächte sich dieser Effekt nach jedem Zyklus auch wieder ab.

«Sell the News»-Reaktion

Viele Marktbeobachter gehen daher davon aus, dass zwar auch nach diesem Halving ein knapperes Angebot an neuen Bitcoins die Preise treiben dürfte. Der Anstieg könnte aber nochmals geringer ausfallen als früher. Im Gegensatz zum letzten Ereignis vor vier Jahren hat sich aber auch der Markt grundlegend verändert, wie etwa das Schweizer Krypto-Unternehmen 21Shares schreibt.

So könnten die Bitcoin-ETFs die Angebots- und Nachfragedynamik «erheblich verändern». Eine durchs Halving bedingte Angebotsverknappung habe angesichts der bisher robusten Nachfrage nach den ETF-Produkten das Aufwärtspotenzial zu verstärken. Auf kürzere Sicht, sprich vor und unmittelbar nach dem Halving, rechnen Marktkenner aber mit einer hohen Volatilität und einem gewissen Verkaufsdruck. So erwartet etwa Matteo Bottacini von Crypto Finance, dass das Halving eine «Sell the News»-Reaktion auslöst.

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