Die Kryptowährungen befinden sich nach wie vor im Sinkflug. Auch für den Bitcoin geht es weiter talwärts. Eine Besserung der Lage ist aktuell nicht in Sicht.
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Die Krypto-Währung Bitcoin. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kurse vieler Kryptowährungen brachen am Samstag weiter ein.
  • Der Wert eines Bitcoins ist unter die Marke von 20'000 US-Dollar gesunken.
  • Insgesamt ging der Marktwert aller Kyrptoanlagen weiter zurück.

Kryptowährungen sind für ihre schwankenden Kurse bekannt. Nach dem Höhenflug der Digitalwährungen folgt nun die Ernüchterung: Viele der Kryptowährungen beklagen enorme Wert-Verluste. Der Preis für einen Bitcoin, der nach Marktwert grössten Digitalwährung, fiel unter die Marke von 20'000 US-Dollar (19'416 Franken).

Die Nummer zwei am Markt, Ether, sank unter die Schwelle von 1000 Dollar (970 Franken). Der Marktwert aller rund 19'900 Kryptoanlagen ging weiter zurück.

Bitcoin sinkt auf Wert von 2020

Der Wert von einem Bitcoin fiel auf der Handelsplattform Bitfinex am Samstagvormittag bis auf 18'690 Dollar (18'129 Franken). Das waren etwa zehn Prozent weniger als am Tag zuvor. Der Preis für einen Ether sank bis auf 973 Dollar (944 Franken).

Ein Bitcoin kostet damit so wenig wie zuletzt Ende 2020, der Ether-Kurs hatte zuletzt Anfang 2021 so niedrig gelegen. Das Marktvolumen aller derzeit existierenden Kryptowährungen fiel laut Coinmarketcap auf 832 Milliarden Dollar. Das ist weniger als ein Drittel des im November markierten Rekords von fast drei Billionen Dollar.

Die Jahresentwicklung vieler Digitalwährungen fällt verheerend aus. Seit Jahresbeginn hat der Bitcoin fast 60 Prozent seines Werts eingebüsst. Ether hat sogar mehr als 70 Prozent an Wert verloren.

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Ein Bitcoin. (Symbolbild) - dpa

Der Sinkflug hat sich vor allem in den vergangenen Wochen beschleunigt. Grund war ein Abwärtssog einer allgemein schlechten Stimmung an den Finanzmärkten. Trotz der zuletzt massiven Verluste konnte der Bitcoin in den vergangenen zehn Jahren deutlich an Wert zulegen.

Die Gründe für die hohen Kursverluste in den vergangenen Monaten sind zum einen ökonomischer Natur: Auf der ganzen Welt heben viele Notenbanken ihre Leitzinsen an, um der hohen Inflation Herr zu werden. An den Kapitalmärkten steigen deshalb die Zinsen in historisch hohem Tempo. Riskante Anlagen, zu denen Kryptowerte gehören, werden durch die Entwicklung belastet, weil sie keine laufenden Erträge abwerfen. Im Gegensatz dazu werden etwa festverzinsliche Wertpapiere wieder lukrativer.

In diesem ohnehin ungünstigen Umfeld wiegen sich häufende Probleme im Sektor besonders schwer. So lastet seit einiger Zeit auf der Stimmung, dass der Krypto-Kreditgeber Celsius Network Auszahlungen und Überweisungen pausiert hat.

Schock über Terra USD-Absturz

Auch gibt es Berichte, dass einige auf Kryptoanlagen setzende Hedgefonds zunehmend unter dem Kursverfall leiden. Vor einigen Woche hatte bereits ein Kurseinbruch für grosses Aufsehen gesorgt. Die eigentlich als eigentlich stabil konstruierten Internetdevise Stablecoin TerraUSD stürzte ab.

Krypto-Experte Timo Emden von Emden-Research nannte darüber hinaus handelstechnische Gründe für den erneuten Kurseinbruch. «Das vergleichsweise geringe Handelsvolumen über das Wochenende könnte die Talfahrt angestossen haben», heisst es in einem Kommentar. «Wird eine grössere Menge auf den Markt geworfen, kann dies einen Dominoeffekt auslösen und weitere Verkäufe auslösen. Explosive Preisbewegungen sind dann schnell möglich.»

Der Bitcoin und andere Digitalwährungen sind traditionell starken Schwankungen ausgesetzt. In den vergangenen Jahren gab es bereits mehrere sogenannte «Krypto-Winter». Etwa 2014 und 2018, in denen die Kurse stark einbrachen, bevor es später wieder aufwärts ging. Diesmal zeichnet sich allerdings noch ein schwierigeres wirtschaftliches Umfeld als damals ab.

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