BIP dürfte im ersten Quartal noch keine Zoll-Spuren zeigen

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Zürich,

Bei dem Schweizer Wirtschaftswachstum für das erste Quartal 2025 dürften sich noch keine Auswirkungen der US-Zölle zeigen.

Schweiz Zoll
Die Zollandrohungen durch die US-Regierung dürften im ersten Quartal laut Raiffeisen Schweiz zunächst einmal zu Vorzieheffekten geführt haben. (Archivbild) - keystone

Wenn am morgigen Donnerstag das Schweizer Wirtschaftswachstum für das erste Quartal 2025 veröffentlicht wird, dürften sich noch keine Auswirkungen der US-Zölle zeigen. Denn der «Liberation Day» war bekanntlich erst Anfang April und damit nach dem Stichtag.

Eine gewisse Skepsis war allerdings seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump zu spüren. Und auch der starke Franken dürfte nicht spurlos an der heimischen Wirtschaft vorbei gegangen sein. Entsprechend sind die Erwartungen für die Entwicklung im ersten Jahresviertel auch eher moderat.

So schätzen die von AWP befragten Experten ein reales, saison- kalender- und sportevent-bereinigtes Bruttoinlandsprodukt (BIP) von plus 0,2 bis plus 0,5 Prozent. Im Schlussquartal 2024 war die Schweizer Wirtschaft um 0,5 Prozent gewachsen, im gesamten 2024 um unterdurchschnittliche 0,8 Prozent. Für das Gesamtjahr 2025 liegen die (bereinigten) BIP-Erwartungen derzeit zwischen 0,8 und 1,5 Prozent.

Die Zollandrohungen durch die US-Regierung dürften im ersten Quartal aber laut Raiffeisen Schweiz zunächst einmal zu Vorzieheffekten geführt haben. So seien die Schweizer Exporte in die USA um 50 Prozent höher ausgefallen als im Vorjahr.

Allein die Pharmaindustrie, der spezifische Sektorzölle drohen, habe im März 200 Prozent mehr in die USA exportiert als im Vorjahr.

«Dem US-Importschub und dem Schweizer Exportschub wird zwangsläufig eine Korrektur folgen», merken die Experten aber an. Dem schliessen sich die Ökonomen der Swiss Life an.

Massive Unsicherheiten bleiben bestehen

Derzeit sei eine Zweiteilung der Schweizer Wirtschaft zu erkennen, die sich in den kommenden Monaten noch verstärken dürfte. Während die binnenorientierten Betriebe von den tiefen Zinsen und der robusten Konsumnachfrage profitierten, litten die Exportunternehmen unter dem Protektionismus.

Auch nach dem ersten Verhandlungserfolg mit China bleiben Experten für die weitere Jahresentwicklung zurückhaltend. So senkten beispielsweise zuletzt die Ökonomen von Raiffeisen ihre BIP-Prognose für 2025 auf noch 0,9 von zuvor 1,3 Prozent. Auch die Experten der Swiss Life ruderten auf 1,0 etwas zurück. Die UBS erwartet in einer neuen Schätzung für das laufende Jahr ebenfalls ein Wachstum von 1,0 Prozent.

Als stützende Säule dürfte sich gemäss der Grossbank im laufenden Jahr der Konsum erweisen. Denn das reale Einkommen werde durch die tiefe Inflation gestützt und dies wirke sich entsprechend positiv auf die Konsumlaune aus.

Dem stimmt auch Swiss Life zu und erinnert zudem an den «Frankenschock» 2015. Auch damals hatte die starke Frankenaufwertung eine erhebliche Stärkung der Kaufkraft zur Folge, was für viele überraschend ein Abgleiten in eine Rezession in der Schweiz verhindert habe.

Dennoch bleiben massive Unsicherheiten bestehen, bis klar ist, wie es mit den Zöllen nach der 90-tägigen Pause weitergeht. «Der Grossteil des ökonomischen Schadens durch die Zölle und die höhere politische Unsicherheit wird erst noch kommen», wagt beispielsweise J. Safra Sarasin einen Blick in die Zukunft.

Zahlreiche Stimmungsindikatoren zeigten bereits erste Spuren. Bis diese Entwicklung sich in harten Daten zeige, vergehe eine gewisse Zeit. Die Ruhe nach dem Sturm könne also durchaus eher die Ruhe vor dem eigentlichen Sturm sein.

Kommentare

User #8751 (nicht angemeldet)

Herzlichen Dank an super Präsident Trump, ich bin ein grosses Fan. Bobby Bossert

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