Der Nivea-Hersteller Beiersdorf erwartet eine Verlangsamung des Wachstums, setzt aber auf die Erholung im Luxus-Segment.
Beiersdorf AG
Die Nivea-Creme ist ein Klassiker von Beiersdorf. - AFP/Archiv

Der deutsche Konsumgüterkonzern Beiersdorf stellt sich nach einem starken Jahr auf eine Verlangsamung seines Wachstums ein. Zwar dürfte der Umsatz auch 2024 weiter anziehen, erklärte der Nivea-Hersteller. Aber von der Geschwindigkeit des vergangenen Jahres geht Konzernchef Vincent Warnery allerdings nicht mehr aus.

Der Manager hofft vor allem auf eine Erholung des kriselnden Luxus-Segments: Beiersdorf will mit seinen Marken La Prairie und Chantecaille «wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren», sagte Warnery am Donnerstag. Wie der Konzern mitteilte, soll der Umsatz dieses Jahr bereinigt um Wechselkurseffekte und Akquisitionen im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen.

Dabei soll mehr Betriebsergewinn hereinkommen. Der Konzern will auch mit neuen Produkten durchstarten. Finanzchefin Astrid Hermann plant dafür auch ein grösseres Marketingbudget ein, um die vielen Produkten bewerben zu können.

Aufschwung trotz Preiserhöhungen

Zum Jahresende machten sich allerdings im Konsumentengeschäft erste Anzeichen von Schwäche bemerkbar. Warnery erklärte, dass dies unter anderem Folgen der Preiserhöhung im vergangenen Jahr seien. So habe Nivea vor allem in Frankreich und Deutschland Marktanteile verloren, weil Beiersdorf und Detailhändler beim Preis nicht zueinander fanden.

Das kleinere Geschäft mit Tesa-Produkten legte im Schlussquartal dagegen deutlich zu und verzeichnete ein besseres Wachstum als im Gesamtjahr. Insgesamt glich die starke Nachfrage nach Nivea-, Labello- und Eucerin-Produkten das schwächere Geschäft im Luxus-Segment mehr als aus.

Erfolgreiches Jahr 2023

Der Umsatz kletterte insgesamt 2023 auf vergleichbarer Basis um 10,8 Prozent auf knapp 9,5 Milliarden Euro. «Damit sind wir weltweit das am schnellsten wachsende Beauty-Unternehmen im Jahr 2023», sagte Warnery. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um 9,5 Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro zu.

Unter dem Strich sank aber der Gewinn von 771 auf 749 Millionen Euro. Wie bereits bekannt, will der Vorstand erstmals seit rund 15 Jahren die Dividende anheben. Waren es zuletzt 70 Cent je Anteilschein, sollen nun 1,00 Euro bezahlt werden.

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