Banken begrüssen Negativzins Entscheid der SNB
Die Banken begrüssen den SNB-Entscheid zum Negativzins. Die Anpassungen gingen «in die richtige Richtung», kommentiert die Schweizerische Bankiervereinigung.

Das Wichtigste in Kürze
- Die SNB hat sich entschieden, die Freibeträge bei den Negativzinszahlungen zu erhöhen.
- Dieser Entscheid stösst in der Bankenwelt auf ein positives Echo.
Der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank zur Erhöhung der Freibeträge bei den Negativzinszahlungen der Banken stösst in der Bankenwelt erwartungsgemäss auf positives Echo. Die Anpassungen gingen «in die richtige Richtung» und zeigten, dass die SNB die Situation der Banken berücksichtige, kommentiert etwa die Schweizerische Bankiervereinigung.
«Die Negativzinsen sind nach wie vor eine schwere Belastung für die Banken und haben negativen Folgen für die Schweizer Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger», hiess es beim Branchenverband auf Anfrage. Ob allerdings die Weitergabe von Negativzinsen an Kleinsparer nun vom Tisch sei, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. «Das ist grundsätzlich die Entscheidung jeder einzelnen Bank.»
Auch der Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) zeigt sich positiv: «Die regelmässige Neuberechnung der Freigrenze und somit das Eliminieren einer kalten Progression, ist zu begrüssen», so eine Verbandssprecherin. Zu Auswirkungen auf einzelne Banken wolle der Verband dagegen keine Aussagen machen.
Druck auf Weitergabe entschärft
Die Raiffeisen-Gruppe sieht durch den SNB-Entscheid mit dem Status quo bei den Zinsen und den Anpassungen bei der Berechnung der Freigrenzen «unter dem Strich eine moderate Entspannung der Situation». Die Anpassung der Freibeträge bedeute für Raiffeisen eine Entlastung, heisst es bei der genossenschaftlichen Bankengruppe. «Genaue Zahlen geben wir nicht bekannt.»
Der Druck auf die Banken, die Negativzinsen an Kleinsparer weiterzugeben, sei damit auch fürs Erste entschärft, heisst es bei Raiffeisen. Dennoch könne keine generelle Entwarnung gegeben werden. Sollten die Zinsen weltweit weiter fallen, so sei eine weitere Zinssenkung auch in der Schweiz nicht ausgeschlossen.
Neue Optionen nach Entscheid über Negativzins
Die Zürcher Kantonalbank sieht sich derweil «unverändert stark betroffen von Negativzinsen», wie ein Sprecher mitteilte. Die Anpassung der Berechnungsgrundlage führe bei der Zürcher Kantonalbank «nur zu einer geringfügigen Erhöhung des Freibetrags». Die Negativzinspolitik der ZKB werde nicht tangiert: Ob Negativzinsen weitergegeben würden, hänge von der bestehenden Kundenbeziehung und der Grössenordnung des jeweiligen Geschäfts ab. Kleinsparer und Kleinunternehmen entrichteten aber keine Negativzinsen.
Die SNB habe sich mit dem dynamischen Freibetrag zudem «neue Optionen aufgetan», sagte ZKB-Anlagechef Christoph Schenk im Interview mit AWP Video. «Sie hat sich ein Instrument geschaffen, mit dem sie viel filigraner auf die Marktreaktionen eintreten und entsprechend die Geldmengenpolitik anpassen kann.» Faktisch habe sie mit der Erhöhung des Freibetrags nun auch den Negativzins «weniger negativ» gemacht.