Verträge des Energiekonzerns Axpo für den Bezug von russischem Uran laufen noch mehrere Jahre lang. Bei einer vorzeitigen Kündigung würde laut einem Bericht der Tamedia-Zeitungen eine Millionenklage drohen.
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Ein Axpo-Turm beim AKW Beznau. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Axpo habe laufende Verträge im Fall des Kernkraftwerks Leibstadt bis ins Jahr 2025 und im Fall von Beznau bis Ende der 2020er-Jahre, bestätigte ein Axpo-Mediensprecher der Nachrichtenagentur AWP am Mittwoch auf Anfrage Aussagen aus dem Medienbericht.

Man gehe davon aus, dass eine einseitige Kündigung aus vertragsrechtlichen Gründen hohe Schadenersatzzahlungen nach sich ziehen würde.

Die Tamedia-Zeitungen schreiben dazu, für den Stromkonzern könnte es laut Insidern im Minimum 150 bis 200 Millionen Franken kosten. Dazu wollte sich die Axpo allerdings nicht äussern.

Wie bereits bekannt, bezieht die Axpo für den Betrieb ihrer Atomkraftwerke Uran vom russischen Staatskonzern Rosatom. Beznau bezieht laut dem Tamedia-Bericht ausschliesslich russischen Brennstoff und Leibstadt etwa die Hälfte des Urans aus Russland. Im Fall von Beznau geschieht dies nicht direkt, sondern via Framatome in Deutschland, doch die Lieferkette führt zum russischen Staatskonzern Rosatom.

Gemäss Axpo würden die derzeitigen Vorräte an Brennstäben - im Falle einer sofortigen Vertragsauflösung - ausreichen, um die Meiler noch mehrere Jahre betreiben zu können.

Ende März hatte Greenpeace Schweiz in einer Mitteilung geschrieben, dass die Axpo-Konzernleitung nicht die Absicht habe, die Verträge zu kündigen. Damals erklärte die Axpo auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, man beziehe wie viele andere auch AKW-Brennstoff aus Russland. Man suche aber intensiv nach Möglichkeiten, von russischen Brennstoff-Lieferungen unabhängiger zu werden. Und bis auf weiteres schliesse der Konzern keine neuen Verträge mit russischen Gegenparteien ab.

Die Axpo gehört den Nordostschweizer Kantonen und Kantonswerken. Am KKW Leibstadt sind neben der Axpo unter anderem auch die Stromkonzerne Alpiq und BKW beteiligt.

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