Audi hat einen weitreichenden Personalumbau in Deutschland angekündigt: Bis 2025 will der Autobauer bis zu 9500 Stellen abbauen - gleichzeitig sind aber auch bis zu 2000 neue Stellen in Zukunftsbereichen geplant.
Audi-Chef Bram Schot
Audi-Chef Bram Schot - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2029 ausgeschlossen.

Vorstand und Betriebsrat schlossen eine entsprechende Grundsatzvereinbarung, die bis Ende 2029 gilt, wie beide Seiten am Dienstag mitteilten. Betriebsbedingte Kündigungen in diesem Zeitraum sind ausgeschlossen.

Audi erklärte, «dass Jobprofile wegfallen und neue entstehen werden». Der Stellenabbau geschehe «entlang der demografischen Kurve - insbesondere durch Fluktuation und ein neues attraktives Vorruhestandsprogramm». Im Management sei «ein prozentual gleichwertiger Abbau» vorgesehen. Gleichzeitig will die Volkswagen-Tochter «bis zu 2000 neue Expertenstellen in Bereichen wie Elektromobilität und Digitalisierung» schaffen, die vorrangig mit internen Fachkräften besetzt werden sollen.

"In Zeiten des Umbruchs stellen wir Audi agiler und effizienter auf", erklärte Konzernchef Bram Schot. "Damit erhöhen wir die Produktivität und stärken die Wettbewerbsfähigkeit unserer deutschen Standorte langfristig.? Audi strebt mit der Grundsatzvereinbarung auch "die Optimierung der Produktionskapazität" in den beiden Werken in Ingolstadt und Neckarsulm an und will sie für die Fertigung neuer Elektroautos ausrüsten.

Gesamtbetriebsratschef Peter Mosch erklärte, nach «monatelangen Verhandlungen konnten wir die ursprünglich vom Unternehmen geforderten Einschnitte an den meisten Stellen abwenden». Die Beschäftigungsgarantie sei bis Ende 2029 verlängert worden. Der Stellenabbau erfolge sozialverträglich über Altersteilzeit und Vorruhestandsregelungen.

Mit den in der Grundsatzvereinbarung festgeschriebenen Massnahmen will Audi bis 2029 rund sechs Milliarden Euro zusätzlich erwirtschaften und unter anderem in die Zukunftsbereiche Elektrifizierung und Digitalisierung investieren. Der Ingolstädter Autokonzern verkaufte in den ersten neun Monaten dieses Jahres rund 900.000 Fahrzeuge, gut 200.000 weniger als im Vorjahr. Auch der Umsatz lag mit rund 41,3 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert von knapp 44,3 Milliarden Euro.

Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Oliver Luksic, erklärte, die Stellenstreichungen bei Audi resultierten aus der Unterauslastung der Werke und dem einseitigen politischen Fokus allein auf E-Autos. «Fahrverbote und Quotenregelungen kosten uns in Deutschland immer mehr Wertschöpfung und Arbeitsplätze.»

Deutschland werde in Zukunft neben Elektro auch Wasserstoff, Gas, Benzin und Diesel benötigen, zeigte er sich überzeugt. Die Bundesregierung müsse daher eine ausgeglichene Politik der Technologieoffenheit verfolgen, statt immer mehr Geld allein für E-Autos auszugeben.

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